St. Arnual - Ihr Stadtteilmagazin Gefillde für die Bedürftigen

Der FC St. Arnual kochte für die Vereinskasse und bedürftige Menschen.

Frank Schiehl mit einer Portion Gefillde vor dem Clubheim auf dem Wackenberg. Er hatte die Idee mit der Essensaktion des FC St. Arnual, die den Verein über Wasser hielt. Fotos: Heiko Lehmann

Der Fußballclub St. Arnual hat in diesem Jahr ganz Großes außerhalb des Fußballplatzes geleistet. Während des Corona-Lockdowns hielt sich der Verein mit einer ganz besonderen Aktion finanziell über Wasser und spendete zusätzlich noch an bedürftige Menschen. Die Fußballer kochten monatelang jeden Sonntag für die St. Arnualer Bevölkerung und darüber hinaus. Es meldeten sich sogar Leute aus anderen Stadtteilen Saarbrückens und von der Oberen Saar und wollten die Gerichte des FC. Die Fußballer nahmen die Bestellungen an, kochten jedes Wochenende mehr als 100 Portionen und fuhren das Essen auch noch zu den Menschen.Verantwortlich für die schmackhaften Gerichte war Frank Schiehl, ein leidenschaftlicher Hobbykoch und der Sportausschussvorsitzende des Vereins. Anfang November 2020 saßen er und seine Frau Heike vor der Europagalerie in Saarbrücken und sahen, wie obdachlose Menschen nach Essen in Mülleimern suchten. „Mir kam der Gedanke, dass ich für die Bedürftigen ja mal kochen könnte. Meine Frau hatte dann die Idee, dass ich das Ganze mit einer Aktion des FC St. Arnual organisieren könnte“, erklärt der 45-Jährige. 

 

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Das Koch-Team des FC St. Arnual half auch bedürftigen Menschen.

Nicht nur den Obdachlosen geht es nicht gut. Auch der FC St. Arnual musste gucken, dass Geld in die Vereinskasse kommt. Gas, Wasser, Strom und Versicherungen müssen genau wie die Raten des Kunstrasens jeden Monat bezahlt werden. Normalerweise hat der FC die Clubheim-Einnahmen an den Spieltagen und der Verein richtet in jedem Winter ein Hallenturnier aus. Doch wegen Corona rollte mehr als ein halbes Jahr kein Ball. „Ohne unsere Essensaktion hätten wir den Verein zumachen können. So können wir wenigstens unsere monatlichen Kosten bezahlen“, sagt Frank Schiehl.

Aus der anfänglichen Idee vor der Europagalerie wurde Ernst. Ende November gab es die erste Suppenaktion. Ein Team von neun Leuten aus dem Verein kümmerte sich um alles. Drei Leute kochten und organisierten die Abläufe, zwei trugen das Essen in der näheren Umgebung aus, zwei fuhren das Essen mit den Autos aus und zwei Leute kümmerten sich in Warnwesten darum, dass die Corona-Sicherheit eingehalten wurde. Die Zahl der Menschen, die sich jeden Sonntag ihr Essen vom FC St. Arnual zubereiten ließen, stieg immer weiter. Nachdem es am Anfang Suppen oder Chilli con Carne gab, wurden auch die Gerichte aufwändiger. In einer Woche wurde für alle gegrillt und in einer anderen Woche gab es die Gefillden. „Sponsoren haben uns einen 100-Liter-Topf und einen Gasbrenner gestiftet. Einen weiteren 100-Liter-Topf bekamen wir von der Feuerwehr“, sagt Markus Zirkel, der Vorsitzende des FC St. Arnual. so der Sportausschussvorsitzende.

Das Koch-Team half mit der tollen Aktion nicht nur dem Verein, sondern auch bedürftigen Menschen.„Wenn wir am Ende Essen übrig hatten, haben wir es der Wärmestube gebracht und an die Obdachlosen verteilt. Die Menschen waren sehr dankbar und haben sich jeden Sonntag auf uns gefreut“, so Frank Schiehl. hle

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