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Urlaub Dahemm Ein Streifzug durch die Biosphärenregion Bliesgau

  

Die Naturbühne Gräfinthal. Foto: BeckerBredel

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Mandelbachtal – die gleichnamige Gemeinde ist die einzige im Saarland, die nicht nach einem Ort benannt ist. Will man nach „Mandelbachtal“ fahren, muss man sich entscheiden, welchen der Gemeindebezirke man als Ziel wählt. Lohnend sind sie alle, denn sie liegen in der Biosphärenregion Bliesgau und haben einiges zu bieten.

Ist nicht gerade eine Baustelle im Ort, dann ist das Mandelbachtal Saarlands ampelfreie Kommune, denn nirgendwo in der Gemeinde regelt eine Lichtzeichenanlage den Verkehr. Das spricht für die Ländlichkeit der Ortschaften, die im Einzugsbereich Saarbrückens liegen und über den öffentlichen Nahverkehr auch an die Landeshauptstadt angebunden sind. Mandelbachtaler Kinder besuchen Schulen in Saarbrücken, in der anderen Richtung lohnt sich das Mandelbachtal für Ausflüge. Denn hier beginnt kurz hinter den Grenzen der Landeshauptstadt die UNESCO-Biosphärenregion mit ihren einzigartigen Streuobstwiesen, den Wäldern und Hangwiesenflächen, auf denen sich einheimische Orchideen ebenso wohl fühlen wie die Schmetterlinge, die hier artenreich zu finden sind.
    

Hauptort der Gemeinde ist Ormesheim. Hier steht das Rathaus für die Gemeindebezirke Bebelsheim, Bliesmengen-Bolchen, Erfweiler-Ehlingen, Habkirchen, Heckendalheim, Wittersheim, Ormesheim und Ommersheim. Der namengebende Mandelbach durchfließt die Gemeinde von Nord nach Süd und mündet in Habkirchen in die Blies. Genau dort bietet der Saarpfalz-Kreis Kanutouren an, die in der Regel lange im Voraus ausgebucht sind. Von Reinheim paddeln die Kanuten auf der Blies unter sachkundiger Führung nach Habkirchen, wo am Zollmuseum die Reise endet. Auch das Museum ist sehenswert. Eines der kleinsten Museen im Saarland zwar, doch gerade das reizt. Untergebracht ist das Museum in der alten Zollstation und diese war nie größer. Betritt man den Raum, fühlt man sich zurückversetzt in die Zeit, als der Grenzer noch entschied, wer zwischen Frankreich und Deutschland passieren darf. Heute eigentlich unvorstellbar im freien Europa, mit einem kleinen Dämpfer wegen der Corona-Pandemie, den wir hoffentlich vergessen werden. Das Grenzmuseum zeigt mehr. Auch andere Grenzen gab es in der Region: die zum Königreich Bayern, die zum autonomen Saargebiet. Das Zollmuseum erzählt von allem etwas. Ein Ort weiter in Bliesmengen lockt das Haus der Dorfgeschichte und bietet ebenfalls Rückblicke – diesmal in das bäuerliche Leben der Menschen an der Saar. Alte Werkzeuge stehen in der Scheune, man sieht die Ausrüstung eines alten Friseursalons oder schlicht ein Wohnzimmer aus einer Zeit, als es die Industrie im Saarland noch nicht geschafft hatte, das Leben in eine andere Richtung zu lenken. Im gleichen Ort lockt die Naturbühne im Sommer tausende Besucher nach Gräfinthal, das auch wegen des Klosters bekannt ist und mit seinen Gastronomie-Angeboten beliebtes Ausflugsziel geworden ist. In der anderen Richtung der Gemeinde lohnt ein Abstecher zum Römerturm in Erfweiler-Ehlingen, einem an die Pfarrkirche angebauten Rundturm aus dem 12. Jahrhundert. Von hier aus kann man zu Wandertouren im Bliesgau starten, in quasi jede Richtung lohnen sich Exkursionen. Dass der Ort sich mehrfach erfolgreich an Wettbewerben beteiligt hat, sieht man an schmucken Bauernhäusern und einer gepflegten Ortsmitte.
   

Ein Streifzug durch die Biosphärenregion Bliesgau-2
Der Dorfplatz in Heckendalheim. Foto: BeckerBredel
Ein Streifzug durch die Biosphärenregion Bliesgau-3
Der Römerturm in Erfweiler-Ehlingen. Foto: BeckerBredel

Diese gibt es auch in Heckendalheim. Hier hat ein Verein von Anwohnern den Marktplatz neu gestaltet, die Bronzefi gur eines Mädchens mit Milchkanne sitzt Tag und Nacht am Dorfb runnen, der aus einer Quelle gespeist ständig trinkbares, wenn auch nicht zum Verzehr freigegebenes Wasser führt. Das Mandelbachtal, das Tor zum Bliesgau für die Saarbrücker und für die dort wohnenden Menschen die grüne Zone vor der Stadt, hat viele Besucher. Der Grund ist einfach: Hier beginnt die Landschaft , die auch von der UNESCO als etwas Besonderes angesehen wird. bub
    

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