BIBB und IAB legen Qualifikations- und Berufsprojektionen bis zum Jahr 2040 vor.
Der Wandel von der Produktions- zur Dienstleistungsgesellschaft setzt sich zudem fort. So sorgt die Alterung der Bevölkerung dafür, dass die Branche „Gesundheits- und Sozialwesen“ mit rund sieben Millionen Personen im Jahr 2040 die mit Abstand meisten Erwerbstätigen stellen wird. Allein in den Jahren zwischen 2030 und 2040 ist hier mit einem zusätzlichen Bedarf von rund 500.000 Arbeitsplätzen zu rechnen. Aufgrund dessen werden die Fachkräfteengpässe in der „Gesundheits- und Krankenpflege“ sowie in der „Altenpflege“ auch weiterhin anhalten, weil die Arbeitsnachfrage das Angebot dauerhaft übersteigt.
Abnehmen wird hingegen bis zum Jahr 2040 die Zahl der Erwerbstätigen im „Verarbeitenden Gewerbe“ – und zwar in einer Größenordnung von rund 1,6 Millionen Personen. Hier wirkt sich die nachlassende Export-Dynamik sowie der Anpassungsdruck in Einzelbranchen, wie zum Beispiel der Automobilindustrie, nachhaltig aus. Obwohl dieser Bereich insgesamt schrumpft, wird es auch hier zu Fachkräfteengpässen kommen, da die Zahl der Erwerbspersonen aufgrund der demografischen Entwicklung überproportional zurückgeht und berufliche Anforderungen sich zudem verändern. So wird es für die Betriebe weiterhin schwierig bleiben, qualifiziertes Personal zum Beispiel in der „Mechatronik und Automatisierungstechnik“, in der „Energietechnik“ sowie in der „Klempnerei, Sanitär, Heizung, Klimatechnik“ zu finden.
Der Trend zur Höherqualifizierung wird etwa bis zum Jahr 2035 anhalten. Danach wird sich die Qualifikationsstruktur der Erwerbspersonen stabilisieren. Ab 2035 werden rund 41 Prozent der Erwerbspersonen einen Berufsabschluss haben (2020: 45 Prozent) und 28 Prozent eine Aufstiegsfortbildung, einen Bachelorabschluss oder ein FH-Diplom (2020: 29 Prozent). Der Anteil Geringqualifizierter sinkt bis zum Jahr 2040 auf 10 Prozent (2020: 12 Prozent), während der Anteil der Hochschulabsolvierenden (ohne Bachelorabschluss oder FH-Diplom) auf 21 Prozent steigt (2020: 15 Prozent). red/BBIB
Info
Weitere Informationen in BIBB REPORT 4/2020: „COVID-19-Krise: Die Arbeit geht weiter, der Wohlstand macht Pause“ unter www.bibb.de/bibbreport oder im QuBe-Datenportal (www.qube-data.de). Das QuBe-Datenportal ist eine interaktive Datenbankanwendung, mit der die Ergebnisse der BIBB-/IAB-Qualifikations- und Berufsprojektionen (QuBe) veranschaulicht und mögliche Entwicklungen von Arbeitsangebot und -nachfrage aufgezeigt werden können.