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Aus den Steinen einer Burg entstanden

Wiesbach bietet staunenswerte Historie.

Wiesbach aus der Vogelperspektive. Fotos: Volker Baumann

Schön gelegen an einer Senke der Sickinger Höhe, eingerahmt von bewaldeten, schluchtartigen Tälern, liegt Wiesbach attraktiv am Zusammenfluss mehrerer Bäche. Die Wiesbacher Burg, von der noch nicht einmal der Name bekannt ist, soll zwischen 1125 und 1250 entstanden sein. Die mindestens zwei Stockwerke umfassende Burganlage diente wahrscheinlich einem Reichsministerialen als Sitz. Es sind im Wesentlichen nur noch zwei Mauern der Burg erhalten geblieben. Im 19. Jahrhundert sollen die Steine der Burg von den Wiesbachern zum Häuserbauen benutzt worden sein.   


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Ortsburgermeister Klaus Buchmann

Dem Wanderer ist Wiesbach bekannt, führen doch der Rheinland-Pfalz Rundwanderweg mit Ziel Trier und der „Bergmannspfad“ von „Wanderspaß im Pfälzer Mühlenland“ durch den Ort. Im Gestüt Etzenbacher Mühle, am Ortsrand in Richtung Winterbach gelegen, können Pferdeliebhaber alles finden, was das Pferde- und Reiterherz begehrt. Von der Pensionspferdehaltung über Aufzucht, Beritt, Reitunterricht, Reittherapie, Lehrgänge, Reiterferien, bis zum Feiern eines Kindergeburtstags, sind die Möglichkeiten breit gefächert.
   

Ortsbürgermeister Klaus Buchmann konnte in diesem Jahr leider noch nicht seine Pläne verwirklichen, die er sich im letzten Jahr vorgenommen hatte. Ein Dorfmittelpunkt und Treffpunkt für Jung und Alt, rund um das Gelände der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt. Auch der historische Waschbrunnen und der Fußweg am Nepbach durch den Nepgraben in Richtung Wiesbacher Hof würden sich dabei perfekt integrieren lassen.

Kommunikation ist in Wiesbach dennoch nicht abgeschrieben und findet oft im privaten Bereich mit gegenseitigen Einladungen statt. Wiesen und Grundstücke zum Grillen finden sich eigentlich fast an jeder Ecke. Auch die Kerwe am letzten Wochenende fiel nicht komplett ins Wasser. Am Sportheim wurde, natürlich unter Hygienebedingungen, traditionell gegrillt und deftige Hausmannskost angeboten.
  

Die Protestantische Dietrich-Bonhoeffer-Kirche wurde in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts erbaut. Der Dachturm stürzte um 1800 ein und wurde dann abgetragen. 1887 erfolgte die Restaurierung der Kirche. Der Turm am Ostende des Seitenschiffs ist im Jahre 1954 errichtet. Bei der Restaurierung 1961 – 1963 kam zum Vorschein, dass sich das gotische Bauwerk auf den Überresten einer früheren romanischen Kirche erhebt, die etwa um die Jahrtausendwende entstand. Sie diente viele Jahre beiden christlichen Konfessionen als gemeinsames Gotteshaus. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts wird sie nicht mehr simultan genutzt, weil eine neue Katholische Pfarrkirche erbaut wurde. Sie erhielt den Namen Dietrich-Bonhoeffer-Kirche und wurde in den 1960er Jahren grundlegend renoviert.
            

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Gotisch auf romanischen Überresten: Die Wiesbacher Dietrich-Bonhoeffer-Kirche.
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Der Nepgraben zwischen Hauptstraße und Lamachstraße.
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Romantik pur: Pferde in der Talaue gegenüber der Etzenbacher Mühle.
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Der historische Waschbrunnen Ecke Hauptstraße/Bauertstraße.


Bei der katholischen Pfarrkirche Maria Himmelfahrt, erbaut von 1912 bis 1914 vom Architekten Dünnbier aus Nürnberg, stellte sich bei der Komplett-Renovierung Anfang der 1990er Jahre heraus, dass es sich um eine in der Westpfalz seltene Jugendstil-Kirche handelt. Da die Kirche im Laufe der Zeit nach und nach etwas umgebaut wurde, beschloss man, die künstlerischen Elemente im Inneren wieder in ihren Originalzustand zu versetzen. Der Hochaltar, der nach historischen Fotos rekonstruiert wurde, ist besonders sehenswert. Ebenso ein Blick auf die Kriegergedächtniskapelle, die sich in einem gegen den Choroffenen Turm befindet. Das Geläut besteht aus drei Glocken in den Tönen fis‘ – a‘ – h‘ von Albert Junker aus Brilon. Sie wurden 1952 als Sonderbronzeglocken gegossen. Einen weiteren Blickfang im Ort bilden drei hervorragend erhaltene Brunnen, diese wurden in der jüngeren Zeit nochmals restauriert.
   

Auf einen Blick

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Wiesbach wurde erstmals im Jahre 1269 als Reichsdorf Wisebach urkundlich erwähnt. 1297 wurde eine Burg erwähnt. Der gut 650 Einwohner zählende Ort gehörte bis 1589 zu Landstuhl, dann zu Pfalz-Zweibrücken, heute zu der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land.

Infrastruktur Das Dorf verfügt noch über einen Kindergarten, eine Schule, einen Tante-Emma-Laden, eine Landmetzgerei und ein Restaurant.

Vereine Sportverein, Schützenverein, SC „Mach mit – bleib fit“, Pfälzerwald-Verein, Senioren-Gemeinde, Cäcilienverein, Landfrauen Krähenberg/Biedershausen/ Wiesbach, Freiwillige Feuerwehr, Fördervereine für Schule und Feuerwehr, CDU Ortsverband, SPD-Ortsverein.

Einrichtungen Schießsportanlage, Sportplatz, Angelsportanlage, Gymnastikhalle in der Schule.

Feste Kerwe (zweiter Sonntag im September), Dorffest (zweiter Sonntag im Juni).

Ortsbürgermeister ist Klaus Buchmann.

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