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Urlaub Dahemm Auf großer Entdeckungsreise im Europäischen Kulturpark

  

Ein beeindruckender Blick aus der Vogelperspektive auf den Europäischen Kulturpark. Fotos: Heiko Lehmann

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Kelten, Römer und spektakuläre Ausgrabungen – der Europäische Kulturpark mitten in der Biosphärenregion Bliesgau ist einzigartig in Europa und extrem spannend.

Seit dem 20. Juni hat der Europäische Kulturpark Reinheim-Bliesbrück wieder geöffnet. Auch der historische Kulturpark musste eine Corona-Zwangspause einlegen, doch jetzt geht es wieder los. Gleich am ersten Wochenende kamen viele Menschen aus Deutschland und Frankreich in den Park. Sogar ein Ehepaar aus Esslingen in Baden-Württemberg kam mit dem Wohnmobil zu dem Park mitten in der Biosphärenregion Bliesgau. „Wir haben gehört, dass es hier in der Gegend sehr schön sein soll und wir wurden nicht angelogen“, sagten die beiden. Auf der Suche nach einem Campingplatz mit Wohnmobilstellplatz wurden die zwei Schwaben nur wenige Kilometer weiter in Walsheim fündig. Auf große Entdeckungsreise im Kulturpark gingen die beiden erst am Tag darauf.
    

Wenn man die Zeit im Kulturpark wirklich genießen möchte, sollte man sich für die kleine Tour auf der deutschen Seite schon zwei Stunden Zeit nehmen. Für die große Tour mit der französischen Seite des Parks wäre es sinnvoll, vier Stunden einzuplanen. Egal ob die große oder die kleine Tour, man bekommt eine volle Ladung toller geschichtlicher Ereignisse von Kelten und Römern, die sich in lange vergangener Zeit in Reinheim, Bliesbrück und Umgebung niederließen. Außergewöhnliche und atemberaubende Ausgrabungen, die in Deutschland ihresgleichen suchen, können die Besucher bewundern und dabei ganz tief in die Geschichte eintauchen.
    

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Die rekonstruierte Grabkammer des keltischen Fürstinnengrabes in Reinheim.

In vielen Broschüren und auf vielen Hinweistafeln ist die Historie genau erklärt und jeder kann sich mit den Informationen versorgen, die ihn interessieren. Wer Lust auf das volle Informationsprogramm mit viel Hintergrundgeschichten hat, kann Führungen über das ganze Gelände buchen. Geschichten wie die von Reinheimer Unternehmern, die bei Arbeiten in den 1950er Jahren auf wahre Schätze stießen. Ein Unternehmer fand 1952 ein menschliches Skelett neben einem bronzenen Halsring und einem Tongefäß. Wie sich herausstellte, handelte es sich um das Skelett eines Menschen aus der Keltenzeit (etwa 480 vor Christus). 1954 entdeckte ein Kiesgrubenbetreiber die Sensation schlechthin – das heutige Fürstinnengrab, dem auf dem Gelände des Kulturparks ein ganzes Museum gewidmet ist. Drei große Hügel vor dem Museum zeigen das damals gängige Bestattungsritual. Durch die Forschungen der letzten Jahrzehnte ließen sich Grabfunde durchgängig von der späten Bronzezeit (12. Jh. v. Chr.) bis in die Spätantike (4./5. Jh. n. Chr.) hinein nachweisen, die eine jahrhundertelange Besiedlungskontinuität belegen. Bliesbruck-Reinheim zählt damit zu einem der wichtigsten vor- und frühgeschichtlichen Fundplätze in Mitteleuropa. Ob eine mächtige, römische Besitzerfamilie etwa 700 Jahre später von der wohl mindestens ebenso mächtigen keltischen Fürstin wusste? Eine Frage, die nie geklärt werden wird, aber den Kulturpark in Reinheim umso spannender macht. Zwischen dem Fürstinnengrab und einer gigantischen römischen Villa aus dem 2. Jh. n. Chr. liegen nur wenige Meter. Es sind geschichtlich aber zwei völlig unterschiedliche Paar Schuhe. Auf einem riesigen Domizil von sieben Hektar erstreckte sich das komplette Anwesen der römischen Villa, dessen Grundmauern und großer Garten aufwändig freigelegt wurden und heute ebenfalls ein Besuchermagnet sind. In den 1970er Jahren wurden wieder nur wenige Meter weiter im französischen Bliesbrück zerstörte römische Gebäude entdeckt. Jean Schaub leitete damals große Ausgrabungen ein und es wurde ein ganzes Wohngebiet der Römer mit Markt- und Brunnenanlage sowie Thermen entdeckt. Ein weiteres Museum trägt heute den Namen Jean Schaub. Das weitläufige Freigelände des Europäischen Kulturparks in Bliesbruck-Reinheim ist das ganze Jahr über frei zugänglich.

Bis 31. Oktober können folgende Ausstellungsbereiche nur mit gültiger Eintrittskarte besichtigt werden: Museum „Maison Jean Schaub“, keltisches Fürstinnengrab, Ausstellungsräume in der Taverne, Ausstellungszentrum Bliesbruck, Thermenpavillon. Die Eintrittskarten sind sowohl auf der deutschen als auch auf der französischen Parkseite gültig. Eintrittspreise: Erwachsene 5 Euro, ermäßigt 3,50 Euro. Kinder, Jugendliche (bis 16 Jahre) und behinderte Menschen (100 Prozent) haben freien Eintritt. leh

Nähere Informationen gibt es auf der Internetseite www.europaeischer-kulturpark.de
     

Kontakt

Stiftung Europäischer Kulturpark
Robert-Schuman-Straße 2
66453 Reinheim
Telefon (0 68 43) 90 02 11
info@europaeischerkulturpark.de

Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag von 10 bis 17 Uhr
Samstag, Sonn- und Feiertage von 10 bis 18 Uhr

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