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Unser Saarland ... unsere Heimat Ein Stück Heimat in der Fremde

 

Der saarländischen Heimatliteratur-Verleger Charly Lehnert aus Saarbrücken-Güdingen. Foto: Oliver Dietze

Saarländerinnen und Saarländer lieben das Saarland. Das ist nicht nur so ein Gefühl, das man bekommt, wenn man hier lebt oder zu Besuch ist. Saarländer lieben das Saarland sogar messbar mehr als andere, wie wir auf den Seiten 3 und 4 dieser Sonderveröffentlichung lesen können.„Ei jo, do guggschde“, würde der Saarländer jetzt sagen. Hab ich es dir doch gleich gesagt: „Äm Schönschde isses dahemm!“ Besonders dann, wenn man mit Freunden im Garten am Grill steht und wartet, dass der Schwenker fertig ist. Doch eigentlich ist es nicht der Schwenker – es ist das genießen können, das Miteinander, das Bekennen zur Heimat.Denn Heimat entsteht, wenn man die Fähigkeit hat, sich dort wohl zu fühlen, wo man ist. Das können die Saarländer einfach am besten. 

 

Die Saarländer sind in vielem besonders: Sie sind katholischer, sie sind geselliger, freundlicher, hilfsbereiter und sie sind heimatverbundener als andere in Deutschland. Selbst in der Ferne ist die Sehnsucht nach der Heimat groß. Für sie gibt es deshalb seit 35 Jahren das Magazin „nemmeh dehemm“.

Doch woher kommt diese Heimatverbundenheit? „Dazu musst man in die Geschichte blicken“, meint der saarländische Verleger Charly Lehnert: „Wir sind stolz auf unsere Heimat, weil wir Saarländer ein Grenzlandschicksal haben. Bei uns ist ja jeder durchmarschiert. Und diese Geschichte verbindet: Die Saarländer halten zusammen.“ Für die, die wegziehen, oder müssen, versendet er vier Mal im Jahr im Abonnement das Magazin „nemmeh dehemm“ (Nicht mehr daheim) an Hunderte „Exil-Saarländer“. In andere Bundesländer – und rund um den Globus, in Übersee, irgendwo in China, Brasilien, Kanada oder sonstwo. Auf diesem Wege halten sie Kontakt zu ihrer Heimat. „Wir haben eine Nonne im Busch in Brasilien. Oder einen Koch, der in China in einem großen Hotel kocht“, sagt der Verleger, der das Blatt seit 35 Jahren auflegt. „Sie alle wollen die Verbindung zur Heimat halten.“ Aus der Zeitschrift, die seit 2015 als 16-seitiges Farb-Magazin erscheint, erfahren sie, was regional und kulturell los ist im Saarland. Sie bekommen historische Exkurse und Einblicke in das ein oder andere der 50 Museen im Land. Und: „Natürlich dürfen Mundart-Gedichte und Rezepte aus der Heimat nicht fehlen. Das Kulinarische gehört zur Mentalität dazu“, sagt der 83-Jährige. „Ein Saarländer im Exil will ja vielleicht auch mal die typischen Kartoffelgerichte ‚Dibbelabbes‘ und ‚Schaales‘ nachkochen.“

Doch was verbindet der Verleger aus Saarbrücken-Güdingen selbst mit dem Begriff Heimat? „Mit dem Magazin ‚nemmeh dehemm‘ habe ich ja angefangen, um Kontakt zu halten mit den Exil-Saarländern“, sagt er und fügt hinzu: „Ich habe zum Beispiel jemanden kennen gelernt, der im Schwarzwald eine Stelle als Lehrer gefunden hatte. Er ist dort sehr zufrieden, fährt aber jedes Wochenende nach Neunkirchen zu seiner Mutter, weil auf der ganzen Welt nur sie gute Sachen kochen kann. Andere, die aus Arbeitsmarktgründen das Saarland mit ihrer Familie verlassen mussten, sagen mir, dass sie zwar eine neue Heimat gefunden haben. Aber sie sagen auch: Wir hängen immer noch am Saarland. Sie hängen an Dingen, die sie in der Kindheit geprägt haben. Wenn sie in ihr Heimatdorf kommen und das Trottoir ist noch immer nicht gepflastert – dann sagen sie: Das ist meine Heimat! Andere rufen mich dere an und sagen, sie haben irgendwo ein Wort in saarländischer Mundart gehört oder gelesen und fangen an zu heulen. Weil es plötzlich bei ihnen etwas auslöst, was längst verdeckt war. Und dann gibt es welche, die berufliche Chancen nicht wahrnehmen, nur weil sie ein sauer Stück Wies‘ in Köllerbach erben. Wenn man mich aber fragt, wo denn meine Heimat sei, dann sage ich, dass dies erst Europa, dann das Saarland und dann Deutschland ist. In dieser Reihenfolge.“

Anfang 2020 erschienen übrigens von Charly Lehnert drei Bände der Trilogie Die saarländische Heimat:
Band 1 - Mehr als Natur und Kultur,
Band 2 - Land und Leute an der Saar,
Band 3 - Von sellemools im Saarland. cms
 

Auf einen Blick


Das Magazin „nemmeh dehemm“ für Exil-Saarländer und Freunde des Saarlandes erscheint seit 1987 im Lehnert Verlag. Pro Jahr gibt es vier 16-seitige Ausgaben. Das Magazin für 3,50 Euro pro Ausgabe ist ausschließlich im Abonnement erhältlich., Tannenstraße 7, 66129 Saarbrücken. Abo-Formular anfordern unter info@lehnert-verlag.de

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