ST. INGBERT - Ihr Stadtmagazin Fördern, aber richtig!

Die Preisträger 2022 der Hans-und-Ruth-Giessen-Stiftung (von links): Dr.-Ing. Michael Kohlstedt, M.Sc. Fabia Weiland, Xuanhan Xu und Dr. Fabian Kern. Foto: Hans-und-Ruth-Giessen-Stiftung

Es ist kein Luxus, junge Talente zu fördern, es ist geradezu sträflich, es nicht zu tun. Vier junge Spitzentalente aus Wissenschaft und Musik können mit ihren Förderpreisen aus der Hans-und-Ruth-Giessen-Stiftung richtig viel erreichen. Und uns allen auf diese Weise großen Nutzen bringen.

Im Juli diesen Jahres vergab die Stiftung ihre hochdotierten Förderpreise an vier besonders begabte junge Menschen aus den Bereichen Naturwissenschaften, Medizin und Klassische Musik: 20.000 Euro erhielten die Biotechnologin Fabia Weiland und der Bioingenieur Dr. Michael Kohlstedt. Der Mediziner Dr. Fabian Kern wurde ebenso mit 20.000 Euro bedacht und die Cellistin Xuanhan Xu konnte sich über 10.000 Euro freuen. Alljährlich werden die Stiftungspreise in einem feierlichen Rahmen unter Anwesenheit prominenter Laudatoren und Gäste vergeben. In diesem Jahr konnte die Stiftung Jakob von Weizsäcker, Minister der Finanzen und für Wissenschaft des Saarlandes, als Schirmherr gewinnen, als Laudatoren waren Prof. Dr. Volker Linneweber, Prof. Dr. Judith Harrer-Haag und Prof. Thomas Duis geladen. Ebenfalls von großer Bedeutung war die Anwesenheit ehemaliger Preisträgerinnen und Preisträger, die von ihren Forschungsaktivitäten berichteten. Für musikalische Highlights sorgten die Preisträgerin Xuanhan Xu zusammen mit Jonas Stark und dem Odeon Trio (Preisträger 2020), durch das Festprogramm führte gekonnt SR-Redakteur Thomas Braml.

Wer sind nun die hochdotierten Spitzentalente?

Die Doktorandin und studierte Human- und Molekularbiologin Fabia Weiland, geboren 1997 in Saarlouis, forscht seit 2021 als Stipendiatin der HaVo-Stiftung am Institut für Systembiotechnologie (Universität des Saarlandes) an der molekularen Optimierung von Bakterien zur Nutzung von Lignin, einem industriellen Abfallprodukt. Ihr Forschungspartner Dr. Michael Kohlstedt, geboren 1984 in Eichsfeld, widmet sich als promovierter Bioingenieur ebenfalls der Erforschung von Lignin und dessen Nutzung als vielversprechendem Ausgangsstoff. Das Forscher-Duo Weiland/ Dr. Kohlstedt will das Forschungsgeld nutzen, um einen Beitrag zur Produktion von nachhaltigen Wertprodukten aus Lignin zu leisten. Das Herzstück ihrer gemeinsamen Arbeit ist die Entwicklung von maßgeschneiderten Bakterien zur effizienten Lignin-Verwertung und deren Einsatz im Fermenter.

Die Preisträger und prominente Gäste (v.l.): Dr.-Ing. Michael Kohlstedt, Wilhelm Burgemeister, Johanna Hempen, M.Sc. Fabia Weiland, Prof. Thomas Duis, Beate M. Schmitt, Xuanhan Xu, Jonas Stark, Dr. Fabian Kern, Dr. Ina Meiser, Alexander Baier, Dr. Caroline Diener, Prof. Dr. Volker Linneweber, Prof. Dr. Judith Harrer-Haag und Minister Jakob von Weizsäcker. Foto: Hans-und-Ruth-Giessen-Stiftung 
Die Preisträger und prominente Gäste (v.l.): Dr.-Ing. Michael Kohlstedt, Wilhelm Burgemeister, Johanna Hempen, M.Sc. Fabia Weiland, Prof. Thomas Duis, Beate M. Schmitt, Xuanhan Xu, Jonas Stark, Dr. Fabian Kern, Dr. Ina Meiser, Alexander Baier, Dr. Caroline Diener, Prof. Dr. Volker Linneweber, Prof. Dr. Judith Harrer-Haag und Minister Jakob von Weizsäcker. Foto: Hans-und-Ruth-Giessen-Stiftung 

Dr. Fabian M. Kern, geboren 1993 in Speyer, ist studierter Bioinformatiker. Er erforscht und entwickelt mit Hilfe von Kl hochkomplexe Rechenmodelle, um Alterungsprozesse und Alterserkrankungen wie Parkinson oder Alzheimer besser zu verstehen und entschlüsseln zu können. Der Nachwuchsgruppenleiter am Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS) möchte mit seinem Preisgeld die effektive Zusammenarbeit mit anderen Forschern auf nationaler wie internationaler Ebene weiter ausbauen.

In ganz anderen Sphären bewegt sich die in China geborene Cellistin Xuanhan Xu, geboren 2004, die bereits in jungen Jahren eine beachtliche Karriere als Solomusikerin absolviert hat. Mit ihrem Förderpreis kann sie ihre internationalen Studienreisen fortsetzen.

Wozu brauchen wir neben der staatlichen Förderung auch privates Stiftungsgeld?

In Jakob von Weizsäckers Eröffnungsrede bekräftigte der Minister, wie wichtig diese Fördergelder seien, denn nicht alle förderungswürdigen jungen Talente fielen direkt ins Auge. Auch innerhalb der staatlichen Förderstrukturen gäbe es blinde Flecken, die so ausgeleuchtet würden. Die gemeinnützige Hans-und-Ruth-Giessen-Stiftung in St. Ingbert wurde genau aus diesem Grunde von Hans Giessen gegründet - der Förderer wollte besonders begabte junge Menschen in den Bereichen Naturwissenschaften, Medizin und klassische Musik fördern. Bereits 1979 legte Hans Giessen als Gründungsmitglied des Rotary Clubs St. Ingbert den Grundstein für sein gesellschaftliches Engagement. Gemeinsam mit seiner im Jahre 2011 verstorbenen Ehefrau Ruth war er in der Rotarier-Familie und ihren Idealen tief verwurzelt.

So lag es nahe, die Stiftung im Bereich von Rotary St. Ingbert anzusiedeln, genauer gesagt als unselbstständige Stiftung unter der Trägerschaft des Gemeinnützigen Vereins der Freunde Rotary St. Ingbert e.V. Der Schwerpunkt der Aktivitäten sollte im Saarland liegen, mit dem sich der Gründervater sehr verbunden fühlte: ,,Hier habe ich meinen beruflichen Erfolg begründet und deshalb sollten junge Menschen aus dieser Region davon profitieren." win

Hans-und-Ruth-Giessen-Stiftung
Wilhelm Burgemeister Notar a. D.
Wittemannstraße 4
66386 St. Ingbert
Telefon (0 68 94) 9 66 00 77
info@hr-giessen-stiftung.de
www.hr-giessen-stiftung.de

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