St. Arnual - Ihr Stadtteilmagazin Jazzfest in der Kettenfabrik

 

Mit dem Reto Suhner Quartett aus der Schweiz startet das KettenJazz-Festival am 7. Oktober. Foto: Reto Andreoli

Ab dem 7. Oktober ist es wieder soweit: In der Kettenfabrik in St. Arnual steigt das dreitägige KettenJazz-Festival 2021. Eine Konzertreihe, die mittlerweile schon zur guten Tradition in St. Arnual geworden ist. Aus einer Fabrikhalle, der ehemaligen Ketten- und Nietenfabrik St. Arnual, ist ein besonderer Ort entstanden, an dem schon 1978 Konzerte und die unterschiedlichsten kulturelle Veranstaltungen durchgeführt wurden. Seit 2008 hat eine Gruppe von ehrenamtlich engagierten und kulturbegeisterten Anwohnern wieder regelmäßig kulturelle Veranstaltungen in der Kettenfabrik organisiert. Der Schwerpunkt liegt auf der Durchführung von attraktiven Jazzkonzerten. Aber auch das Volkstheater in der Kettenfabrik hat bisher alle vier Jahre (zuletzt 2019) sein hervorragendes Programm in der Halle aufgeführt. Höhepunkt ist in jedem Jahr das Festival KettenJazz. 

 

Den Anfang in diesem Jahr macht das Schweizer Reto Suhner Quartett am Donnerstag, 7. Oktober, ab 20 Uhr. Reto Suhner am Saxophon, Philip Henzi am Piano, Silvan Jeger am Kontrabass und Dominic Egli an den Drums heizen der Kettenfabrik ein. Reto Suhner ist kein Leader, der alles kontrollieren will. Im Gegenteil: Was er am liebsten tut, ist das In-Gang-Setzen von kreativen und interaktiven Prozessen. Er möchte von der Musik überrascht und beflügelt werden. In der Musik seines Quartetts geht es Reto Suhner darum, zeitlose Jazz-Tugenden mit einer subtilen Form von Subversion zu kombinieren. In letzter Zeit wurde Suhner nachhaltig von der Kooperation mit dem kauzigen und phänomenalen Multi-Instrumentalisten Scott Robinson geprägt. Und so frönt er nun auf der neuen Aufnahme seines Quartetts ebenfalls in unverkrampfter Weise einer instrumentalen Mehrgleisigkeit. Allerdings wäre es falsch, sich allzu stark von den neuen Klangfarben von der Essenz der Musik dieses Quartetts ablenken zu lassen. Diese Essenz liegt in der Gleichzeitigkeit von wendigen Spontan-Manövern und einem siebten Sinn für längere Spannungsbögen. Mit anderen Worten: Das Quartett kostet die Süße des Moments aus, weiß aber auch das Drama der Dauer zu schätzen. 

Noch eine Schippe internationaler wird es am Freitag, dem 8. Oktober um 20 Uhr, wenn Ro Gebhardts Intercontinental aus Deutschland, Luxemburg und den USA auftreten – mit Ro Gebhardt an der Gitarre, Max Hughes am Bass und Jeff Herr an den Drums. Überraschungsgast wird Jan von Klewitz am Alt-Sax sein. Die Jungs bringen eine Melange aus Latin, Bossa Nova, Samba, Jazz. Grooves, die unter die Haut gehen. Kompositionen, die durch erstaunliche Simplizität und immensen Tiefgang glänzen. Gespielt von einigen der besten Musiker der heutigen Szene. Die exzellent besetzte Band garantiert die Umsetzung waghalsiger, virtuoser, aber auch gefühlvoller, balladesker Kompositionen aus der Feder des Bandleaders. Der Sound, eine Mischung aus pfiffigen Eigenkompositionen, gewagten Bearbeitungen von Klassikern und kraftvolle Improvisationen, ist wie immer originell und unvergleichbar.
 

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Ro Gebhardts Intercontinental mit Gast Jan von Klewitz am Alt-Sax stehen freitags auf der Bühne in der Kettenfabrik. Foto: Kerstin Krämer
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Nicole Johänntgen wird bei Sisters in Jazz das Saxophon bearbeiten. Foto: Daniel Bernet
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Dorota Piotrowska wird samstags am Schlagzeug sitzen, wenn Sisters in Jazz das Finale des KettenJazz-Festivals bestreiten. Foto: Slawek Przerwa

Ro ist wohl einer der gefragteren Gitarristen Deutschlands und Europas. Für mitreißende Grooves sorgt die grandiose Rhythmusgruppe mit Max Hughes am Bass und Jeff Herr an den Drums. Mit Ro Gebhardts Intercontinental steht ein Quartett der absoluten Extraklasse auf der Bühne. An Internationalität und Frauenpower nicht mehr zu toppen ist der Abschluss des KettenJazz-Festivals am Samstag, 9. Oktober. Dann spielen Sisters in Jazz aus der Schweiz, Deutschland, Japan, Schweden und Polen. Los geht es um 20 Uhr. Die Künstler sind Nicole Johänntgen am Saxophon, Izabella Effenberg am Vibraphon, Naoko Sakata am Piano, Stina Andersdotter am Bass und Dorota Piotrowska an den Drums. Beim berühmten Ystad Jazz Festival in Schweden brachte die Saxofonistin Nicole Johänntgen im Jahr 2015 junge Jazzerinnen aus sechs Nationen zusammen, die einen frischen und einzigartigen Sound kreierten, indem sie gekonnt Einflüsse des mitteleuropäischen, skandinavischen und japanischen Jazz verknüpften und somit alle möglichen Genre- und Ländergrenzen überschritten.

Das Konzert wurde vom schwedischen Radio mitgeschnitten. Die CD „Sisters in Jazz“ erschien im Februar 2016. Unverblümt, ungeschliffen und mit viel Charme erlebte man dieses Septett, das initiiert wurde, um junge internationale Jazzmusikerinnen miteinander zu vernetzen. hle

Weitere Informationen und Links zu den Musiker-Websites und den Corona-Vorschriften für die Besucher gibt es auf: www.ketten-fabrik.de/mehr-kj21

Der Eintritt zu den Konzerten ist nur möglich mit einem aktuellen, negativen Corona-Test, einem Impfnachweis oder einem Genesenen-Nachweis. Der Eintritt kostet jeweils 22 Euro, ermäßigt 18 Euro. Eine Online-Reservierung ist möglich. Der Eintritt ist am Konzert-Abend zu bezahlen. Einen Vorverkauf gibt es in:

Veras Laden
Arnulfstraße 17
66119 Saarbrücken
Telefon (06 81) 85 66 66

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