Test: Viele Bankberater führen bei Geldanlagen Kunden in die Irre

Berlin. Deutsche Banken beraten ihre Kunden trotz des Vertrauensverlustes in der Finanzkrise laut "Stiftung Warentest" häufig noch schlecht. In einem Test unter 21 Großbanken, Sparkassen und Genossenschaftsbanken habe kein Institut das Qualitätssiegel "gut" oder "sehr gut" bekommen, berichtet die Stiftung Warentest in der Zeitschrift "Finanztest"

Berlin. Deutsche Banken beraten ihre Kunden trotz des Vertrauensverlustes in der Finanzkrise laut "Stiftung Warentest" häufig noch schlecht. In einem Test unter 21 Großbanken, Sparkassen und Genossenschaftsbanken habe kein Institut das Qualitätssiegel "gut" oder "sehr gut" bekommen, berichtet die Stiftung Warentest in der Zeitschrift "Finanztest". Nur drei Institute hätten mit der Note "befriedigend" abgeschnitten, die große Mehrheit aber mit "ausreichend" (16 Institute) oder "mangelhaft" (zwei Institute). Das Ergebnis falle so schlecht aus, weil die Banken den verdeckten Testern häufig gesetzlich vorgeschriebene Informationen vorenthalten hätten, so "Finanztest". So seien die Kunden nicht ausreichend über Risiken empfohlener Finanzprodukte aufgeklärt worden, noch hätten die Bankberater vollständig die Finanzsituation der Anleger analysiert. Auch hätten die Institute nicht darauf hingewiesen, dass angesichts der schwierigen Lage auf den Finanzmärkten die von den Testern geforderte Rendite von vier Prozent nicht zu erzielen sei. Stattdessen hätten sie risikoreichere Produkte wie Zertifikate, Immobilien- oder Aktienfonds angeboten oder risikoarme Anlagen mit schwacher Verzinsung aber hoher Provision. Verbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) will bei der Finanzberatung einen schärferen Kurs einschlagen. Manche Bankberater interessierten sich mehr für die Provision als für ihre Kunden, sagte Aigner. "Anders ist es nicht zu erklären, wenn arglosen Bürgern statt der gewünschten sicheren Anlage riskante Immobilienfonds angedreht werden." afp

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