Telekom fordert Schadenersatz von Ex-Aufsichtsrat Klaus Zumwinkel

Bonn/Hamburg. In der Telekom-Spitzelaffäre fordert der Bonner Konzern Schadenersatz von Ex-Aufsichtsratschef Klaus Zumwinkel. Die Deutsche Telekom habe Herrn Zumwinkel vor kurzem ein "anwaltliches Anspruchsschreiben" zugesandt, sagte ein Telekom-Sprecher am Samstag und bestätigte entsprechende Medienberichte

Bonn/Hamburg. In der Telekom-Spitzelaffäre fordert der Bonner Konzern Schadenersatz von Ex-Aufsichtsratschef Klaus Zumwinkel. Die Deutsche Telekom habe Herrn Zumwinkel vor kurzem ein "anwaltliches Anspruchsschreiben" zugesandt, sagte ein Telekom-Sprecher am Samstag und bestätigte entsprechende Medienberichte. Es gehe um Pflichtverletzungen in der Zeit Zumwinkels als Chef des Aufsichtsrates. Zu möglichen weiteren zivilrechtlichen Schritten wollte sich der Sprecher nicht äußern, "wir warten erstmal ab".Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtete von den Schadensersatzansprüchen gegen Zumwinkel in Zusammenhang mit der Bespitzelungsaffäre von Journalisten, Aufsichtsräten und Gewerkschaftern. Die "Rheinische Post" (Samstag) bezifferte in einem Bericht die Ansprüche unter Bezug auf Unternehmenskreise auf "viele hunderttausend Euro". Laut "Spiegel" wird Zumwinkel vorgeworfen, persönlich den Auftrag zum Aufspüren von Informationslecks in der Telekom an die Konzernsicherheit gegeben zu haben.Damit hätte der Manager nicht nur seine Kompetenzen als Aufsichtsrat überschritten. Er hätte eine solche weitreichende Weisung nach Auffassung von Juristen auch in ihrer Ausführung und in ihren Konsequenzen überwachen müssen. Ähnliches gelte für Ex-Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke. Beide Manager wiesen die Vorwürfe weit von sich. Die Telekom betont laut "Spiegel", dass das "anwaltliche Anspruchsschreiben an Zumwinkel" keine Vorentscheidung im laufenden Strafverfahren sei. Dies sei allein Sache der Staatsanwaltschaft.Die Telekom hatte 2005 und 2006 durch Ausspähen von Verbindungsdaten der Weitergabe von Interna an Journalisten etwa aus dem Aufsichtsrat auf die Spur kommen wollen. Die Telekom hatte im Mai 2008 Anzeige erstattet und Unterlagen der Staatsanwaltschaft übergeben. 60 Personen sollen bespitzelt worden sein. Die Bonner Staatsanwaltschaft ermittelt seit einem Jahr auch gegen Zumwinkel. dpa

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