Technikvorstand Denner wird neuer Bosch-Vorstandschef
Stuttgart. Im Machtzentrum von Bosch gibt es einen Führungswechsel. Neuer Chef des Technologiekonzerns wird der 55-jährige Volkmar Denner. Er löst zum 1. Juli Franz Fehrenbach (62) ab, der dann Vorsitzender des Aufsichtsrats wird. Fehrenbach wiederum folgt auf den langjährigen Aufsichtsratschef Hermann Scholl. Das teilte Bosch gestern mit
Stuttgart. Im Machtzentrum von Bosch gibt es einen Führungswechsel. Neuer Chef des Technologiekonzerns wird der 55-jährige Volkmar Denner. Er löst zum 1. Juli Franz Fehrenbach (62) ab, der dann Vorsitzender des Aufsichtsrats wird. Fehrenbach wiederum folgt auf den langjährigen Aufsichtsratschef Hermann Scholl. Das teilte Bosch gestern mit.Fehrenbach wird auch geschäftsführender Gesellschafter der mächtigen Robert Bosch Industrietreuhand KG. Sie hält 93 Prozent der Stimmrechte und dort fallen die zentralen Entscheidungen. Die Rochade hat Vorbild: So war der 76-jährige Scholl selber zehn Jahre lang Vorsitzender der Geschäftsführung, bis er die Leitung 2003 an Fehrenbach abgab und Chef im Aufsichtsrat wurde.
Für den Bosch-Konzern, der mit Autotechnik wie Zündkerzen zum Weltmarktführer heranwuchs, markiert der Wechsel an der Unternehmensspitze zugleich den Schritt in ein neues Zeitalter. Zwar ist auch der künftige Chef Denner ausgewiesener Autoexperte - er kommt von der Motorsteuerung, bei Fehrenbach waren es die Dieseleinspritzsysteme.
Doch Denner kümmert sich seit einigen Jahren bei Bosch um das neue Geschäftsfeld "Internet der Dinge und Dienste". Dahinter steht nicht weniger als die Idee, die Technik des Konzerns fit für eine ganz neue Welt zu machen, in der Maschinen weitgehend eigenständig und intelligent kommunizieren. Es geht um das Zusammenwachsen der realen und virtuellen Welt.
Denner ist seit 1986 bei Bosch tätig und seit 2006 Mitglied der Geschäftsführung. Der Physiker befasse sich intensiv mit dem dynamischen technologischen Wandel und den Chancen, die sich für Bosch durch verstärkt internetfähige Dienste und Lösungen böten, teilte Bosch mit.
Fehrenbach steht seit 2003 an der Spitze des Unternehmens. Er ist ein echtes "Bosch-Gewächs": 1975 nach seinem Examen als Diplom-Wirtschaftsingenieur begann er als Trainee bei den Schwaben und kletterte die Karriereleiter empor. 1999 rückte er in die Geschäftsführung auf, deren Leitung er 2003 übernahm.
Für Bosch arbeiten weltweit gut 300 000 Menschen. Der Konzern fuhr 2011 beim Umsatz eine Rekordmarke von 51,4 Milliarden Euro ein. Auf dem noch jungen Geschäftsfeld der Alternativen Energien gab es jüngst aber Rückschläge, so dass der operative Gewinn 2011 bei ungefähr 2,57 Milliarden Euro herauskam. 2010 hatte das laufende Geschäft ein Ergebnis von 3,5 Milliarden Euro abgeworfen. dpa
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