Tausende Briefe und Pakete blieben liegen

Saarbrücken. Im Saarland sind gestern rund 200 Angestellte der Deutschen Post in einen eintägigen Warnstreik getreten. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi waren vor allem die Postbezirke Saarbrücken, Völklingen und St. Ingbert betroffen

Saarbrücken. Im Saarland sind gestern rund 200 Angestellte der Deutschen Post in einen eintägigen Warnstreik getreten. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi waren vor allem die Postbezirke Saarbrücken, Völklingen und St. Ingbert betroffen. "Dort sind am Donnerstag in verschiedenen Unter-Bezirken keine Sendungen zugestellt worden", bestätigt Tanja Ruloff, die für Verdi die Arbeitskampf-Leitung in Rheinland-Pfalz und im Saarland innehat. Insgesamt seien 120000 Briefe und 7000 Pakete liegen geblieben, so Ruloff weiter. Weitere Streiks werde es "im Saarland bis zum nächsten Verhandlungstag mit den Arbeitgebern am 9. April nicht geben", erklärt Ruloff. Die Gewerkschaft will mit dem Warnstreik den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen, den rund 130000 Tarifbeschäftigten ein besseres Angebot vorzulegen. Verdi fordert die Verlängerung des am 31. März ausgelaufenen Ausschlusses betriebsbedingter Kündigungen bis Ende Juni 2011. Zudem fordert die Gewerkschaft zehn freie Tage, um die von der Post geplante Arbeitszeiterhöhung von 38,5 auf 41 Stunden pro Woche auszugleichen. Neben dem Saarland streikten gestern die Postler in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Rund 2300 Beschäftigte haben sich beteiligt. Insgesamt seien acht Millionen Briefe und Pakete nicht zugestellt worden. Ein Sprecher der Post erklärte, es seien deutlich weniger Briefe und Pakete liegen geblieben. Etwa vier von fünf Sendungen seien bei den Haushalten angekommen. Die Gewerkschaft hat auch Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) aufgefordert, in den Tarifkonflikt einzugreifen. Die Erhöhung der Wochenarbeitszeit vernichte 5000 Arbeitsplätze, stellte die Gewerkschaft fest. "Das Finanzministerium muss einschreiten und soll sich nicht zum Steigbügelhalter einer Arbeitsplatzvernichtungspolitik machen lassen", sagte die Verdi-Vizechefin Andrea Kocsis.

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