Tarifstreit bei der Bahn spitzt sich zu

Berlin · . Im Tarifstreit bei der Deutschen Bahn hat die Lokführergewerkschaft GDL ein neues Angebot des Unternehmens für einen "Kooperationspakt" zurückgewiesen. "Das ist inhaltlich nichts Neues", sagte Gewerkschaftschef Claus Weselsky.

Auch die konkurrierende Gewerkschaft EVG schloss Streiks nicht mehr aus. Die Bahn strebt neue "Tarifspielregeln" an, um "unnötige Eskalationen zu vermeiden", so Vorstandsmitglied Ulrich Weber. Die Tarifverhandlungen sind wegen unterschiedlicher Forderungen der GDL und der mit ihr konkurrierenden Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) kompliziert. Die Bahn wolle "eine Tarifeinheit durchsetzen, die bekommt sie aber nicht", so GDL-Chef Weselsky. Mögliche Streiks ließ er offen. "Die Zeichen stehen jetzt erst einmal auf Eskalation", sagte auch der EVG-Vorsitzende Alexander Kirchner . "Wir werden nicht einen Streik der GDL unterlaufen", kündigte er ein solidarisches Verhalten gegenüber der Konkurrenz an. Die EVG will heute Forderungen präsentieren und "notfalls auch streiken". Die Bahn hatte zuvor ein Angebot vorgelegt mit einer Einmalzahlung von 350 Euro für 20 000 Lokführer für das zweite Halbjahr. Die GDL sah das als "Provokation". Zugleich forderte die Bahn von der GDL und EVG gemeinsame Spielregeln für die Tarifverhandlungen . Bei den Gewerkschaften läuft ein Machtkampf, wer für welche Mitarbeitergruppe verhandeln darf.

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