Tannhäuser als Nazi: Wagner-Inszenierung höchst umstritten

Düsseldorf · Die Inszenierung von Richard Wagners „Tannhäuser“ als Nazi-Verbrecher mit der Darstellung des Mordens in Gaskammern hat bei der Premiere in der Düsseldorfer Rheinoper heftige Reaktionen ausgelöst. Nach 30 Minuten gellten am Samstag Buhrufe aus dem Publikum, Zuschauer verließen ihre Plätze, einige knallten die Türen.

Regisseur Burkhard C. Kosminski, Intendant des Mannheimer Schauspiels, hatte die Handlung in der Zeit des Nazi-Regimes und der Entstehung der BRD angesiedelt.

Während der Ouvertüre sinken nackte Darsteller in einem Kreuz aus gläsernen Würfeln, die sich mit Nebel füllen, zu Boden. Der Venusberg wird zum Schauplatz einer Erschießung. Im Begleitheft heißt es, Tannhäuser werde zu einem "Albtraum deutscher Geschichte". Bei der Premierenfeier wurde Regisseur Kosminski Zielscheibe der Wut einiger Zuschauer, so dass Opernintendant Christoph Meyer die Gäste zur Ordnung rief.

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