„Zaubermittel“ fürs Gesicht

Berlin · Rouge komplettiert jedes Make-up. Doch nicht jeder Teint verträgt jede Rougefarbe. Und auch beim Auftragen gibt es einiges, das beachtet werden sollte. Unter anderem sollte für weiche Übergänge ein breiter Pinsel verwendet werden.

 Um liebreizende „Apfelbäckchen” zu modellieren, wird der Pinsel mit Rouge an den Wangenknochen angesetzt und in kreisenden Bewegungen nach hinten zum Haaransatz gestrichen. Foto: Monique Wüstenhagen/dpa

Um liebreizende „Apfelbäckchen” zu modellieren, wird der Pinsel mit Rouge an den Wangenknochen angesetzt und in kreisenden Bewegungen nach hinten zum Haaransatz gestrichen. Foto: Monique Wüstenhagen/dpa

Foto: Monique Wüstenhagen/dpa

Etwas Rouge auf die Wangen und schon erstrahlt der Teint frisch und lebendig. So einfach ist die Theorie. In der Praxis gilt es aber, einige Besonderheiten zu beachten. Der Visagist Boris Entrup rät je nach Zweck zu unterschiedlichen Schminkmustern. "Wenn ich das Rouge in einer V-Form auftrage, also auf der Linie von der Schläfe Richtung Mundwinkel, dann betont das die Augen. Einen Frische-Kick bekommt das Gesicht, wenn ich das Rouge auf den höchsten Punkt des Wangenknochens gebe", sagt er. Wer seinem Gesicht mehr Kontur verleihen will, muss das Rouge unterhalb dieses Knochens auftragen. "Und für liebreizende Apfelbäckchen setzt man den Pinsel am Wangenknochen an und streicht in kreisenden Bewegungen nach hinten zum Haaransatz", erklärt Ricarda Zill, Visagistin und Expertin beim Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel.

Generell gilt, Rouge passend zur Gesichtsform aufzutragen. "Als Ansatz nimmt man die Wangenknochen. Bei einem länglichen Gesicht trägt man das Rouge direkt unterhalb der Wangenknochen waagerecht auf", sagt Barbara Fehrenbach vom Bundesverband deutscher Kosmetiker/innen. Zusätzlich auf das Kinn und die Stirn aufgetragen, erscheint das Gesicht optisch kürzer.

Bei einem herzförmigen oder auch dreieckigen Gesicht sei die breiteste Stelle immer der Wangenknochen, der mit dem etwas dunkleren Rouge direkt betont werden sollte, sagt Zill. Bei einer runden Gesichtsform wirke das Gesicht schmaler, wenn der Auftrag schräg nach unten, angefangen am Wangenknochen bis fast zum Mundwinkel, erfolgt. "Beim ovalen Gesicht spricht man auch vom idealen Gesicht. Hier kann ich ganz nach Belieben flächig oder strukturiert vorgehen", erläutert Ricarda Zill.

Der passende Farbton

Die Farbwahl hängt von der eigenen Hautfarbe ab. "Je heller der Hautton, desto softer sollte die Nuance des Rouges sein. Dunkle Typen vertragen auch knallige Farben", sagt Entrup. Bei blasser Haut wählt man also helle Rose- oder Apricottöne. Bei gebräunter Haut mit gelblichem Unterton eignen sich Gold- oder Bronzetöne. "Selbst kräftige und dunkle Rottöne wirken bei diesem Hautton sehr edel", betont Fehrenbach.

Auch bei der Farbwahl sei der Effekt entscheidend, der mit dem Rouge erzielt werden soll. Pinktöne etwa seien Frischmacher. "Sie bringen sowohl bei dunklen als auch bei hellen Hauttönen schnell Farbe ins Gesicht", erklärt Boris Entrup. Apricottöne sorgen für einen gesunden und fitten Teint. Rosa wirkt romantisch, Violett eher kühl. Terrakottatöne zaubern einen natürlichen Sonnenschimmer ins Gesicht. Dieser sei auch mit Bronzer statt zum Rouge zu erreichen, erläutert Beautyexperte Boris Entrup. "Auch mit Bronzer lässt sich die Gesichtsform optimieren." Das bedeute, bestimmte Gesichtspartien könnten betont, Asymmetrien behoben, Augenabstände und die Gesichtsform optimiert werden. Aber auch bei Bronzer gilt: nicht zu punktuell auftragen und keinen zu dunklen Ton wählen.

Und die Textur? In den Regalen der Drogerien findet man das Rouge in verschiedenen Formen: flüssige Varianten, Creme, Mousse und Puder. Hier sollte je nach eigener Schmink-Kunst und eigenem Hauttyp entschieden werden. "Bei sehr trockener Haut, die vor dem Rouge nicht abgepudert wird, ist Cremerouge die richtige Wahl. Bei Mischhaut oder öligerer Haut wählt man Puderrouge", erklärt Fehrenbach die Grundregeln.

Cremerouge lässt sich einfach mit den Fingern gut in die Haut einarbeiten. "Außerdem hat es eine seidige Textur und wird gerne für glänzende und schimmernde Effekte verwendet", sagt Entrup. Noch einfacher ist die Handhabung mit Mousse-Rouge. "Die besonders zarte Textur verschmilzt förmlich mit der Haut."

Den richtigen Pinsel wählen

Der Vorteil von Rouge in Puderform ist neben der einfachen Handhabung die gute Dosierung und die lange Haltbarkeit. Flüssiges Rouge dagegen erfordert etwas Übung in der Anwendung. "Es wird vorsichtig dosiert auf die Wangen aufgetupft und zügig verstrichen, da es besonders schnell trocknet", sagt Entrup.

 Pink, Rosé oder Apricot? Welchen Rouge-Farbton man am besten wählt, hängt von der eigenen Hautfarbe ab. Foto: Franziska Gabbert/dpa

Pink, Rosé oder Apricot? Welchen Rouge-Farbton man am besten wählt, hängt von der eigenen Hautfarbe ab. Foto: Franziska Gabbert/dpa

Foto: Franziska Gabbert/dpa

Puderrouge trage man am besten mit einem großen Pinsel auf, rät Fehrenbach. "Es ist wichtig, die Übergänge gut zu verwischen, sodass es keine Streifen gibt, und dass man das Rouge nicht zu punktuell aufträgt." Mit einem Rougepinsel mit kurzen, abgeschrägten Borsten könne man besonders gut modellieren. Cremerouge dagegen könne man auch mit den Fingern oder einem Schwämmchen gut auftragen.

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