Beauty Wie Entspannung am besten gelingt

Saarbrücken · Es gibt jede Menge Methoden, Stress zu vermeiden und abzubauen. Manche eignen sich auch für zwischendurch.

 Eine entspannte Auszeit in der Hängematte unter Palmen am Strand verspricht größtmögliche Entspannung.

Eine entspannte Auszeit in der Hängematte unter Palmen am Strand verspricht größtmögliche Entspannung.

Foto: Getty Images/ istock/Jasmina007

„Chillen“ nennen es die Jugendlichen, „Verminderung der körperlichen und seelischen Anspannung“ die Wissenschaft. Beim Entspannen geht es um innere Ruhe, Ausgeglichenheit und Zufriedenheit. Doch das ist im Alltag nicht immer einfach.

Eine aktuelle Studie des Personaldienstleisters Manpower ergab, dass hierzulande fast jeder dritte Angestellte unter Stress leidet. Was mit Müdigkeit beginnt, kann sich zur Arbeitsunfähigkeit wegen chronischer Erschöpfung entwickeln. „Wenn die Uhren so schnell zu laufen scheinen, dass die Konturen der Zeiger verschwimmen, ist es an der Zeit zu entstressen“, sagt die deutsche Autorin Christa Schyboll.

Wie sie selbst entspannt, ist nicht bekannt, zumal sie nach eigenen Angaben auch nachts arbeitet: „Meine Inspirationen begegnen mir vor allem im Schlaf.“ Die Schlummerzeit sollte eigentlich für größtmögliche Entspannung sorgen. Körper und Geist kommen zur Ruhe und tanken Kraft.

Das ist auch das Ziel verschiedener Methoden, die beim Stressabbau helfen können, wie zum Beispiel Autogenes Training. „Dabei nutzen Sie die Kraft Ihrer Gedanken und entspannen sich selbst – ganz ohne Hilfsmittel“, erklärt die Techniker-Krankenkasse auf ihrer Internetseite. In Kursen werden die Selbstsuggestionsübungen trainiert. Um diese Methode zu erlernen, benötige man zwar einige Zeit, aber sie entspanne nicht nur körperlich, sondern beruhige auch den Kreislauf, steigere die Konzentrationsfähigkeit, schaffe einen klaren Kopf und fördere die Gelassenheit selbst in schwierigen Situationen.

Viele Krankenkassen bieten Autogenes Training oder andere Entspannungskurse an. Meist geht es darum, stressbedingten Erkrankungen vorzubeugen oder diese zu lindern. Zu den populären Methoden zählt die Progressive Muskelentspannung, die nach dem Prinzip funktioniert: „Wenn der Körper entspannt, entspannt auch die Psyche“. Durch gezieltes An- und Entspannen verschiedener Muskeln soll sich Wohlbefinden einstellen. „Das Training hilft bei Stress, Nervosität und Schlafstörungen“, heißt es dazu auf dem Onlineportal der Kaufmännischen Krankenkasse.

Kurse für fernöstliche Entspannungstechniken werden zum Beispiel bei der DAK-Gesundheit angeboten. Bei Tai Chi und Quigong sollen meditative Bewegungsformen sowie Konzentrations-, Atem- und Koordinationsübungen für innere Ausgeglichenheit sorgen.

Mancher denkt beim Thema Entspannen an Yoga. Die altindische Lehre, die eine Reihe von geistigen und körperlichen Übungen umfasst, gilt mittlerweile weltweit als universelles und vielfältiges Entspannungskonzept. Meditation spielt dabei eine wichtige Rolle. Der Begriff, den der Duden mit „sinnende Betrachtung“ oder „mystische, kontemplative Versenkung“ umschreibt, bezeichnet verschiedene Achtsamkeits- und Konzentrationsübungen. Es gibt passive Formen, zum Beispiel Konzentrationsübungen, und aktive, etwa Tanz- oder Geh-Meditationen.

Den Wunsch nach mehr Ruhe und Entspannung haben Menschen auf der ganzen Welt. Das ergab 2016 der „Rest Test“, an dem 18 000 Menschen in 134 Ländern teilgenommen haben. Initiiert wurde die internationale Studie von der Durham University in England.

Rund zwei Drittel der Befragten wünschten sich mehr Erholung. Am liebsten entspannten die meisten beim Lesen (60 Prozent) oder in der Natur (50 Prozent). Auch Musik zu hören, spazieren zu gehen, zu duschen und fernzusehen zählen dem Rest Test zufolge zu den beliebtesten erholsamen Tätigkeiten.

Die Seele in der Hängematte baumeln zu lassen, war vermutlich keine Antwort-Option bei dieser Studie. Die schlichte Ruhegelegenheit gilt als Symbol für Entspannung. Ähnlich verhält es sich mit der Badewanne. Als „Kurzkur“ bezeichnet der Deutsche Wellnessverband das erholsame Bad zuhause. Nicht länger als 20 Minuten sollte ein Vollbad dauern, um Haut und Kreislauf nicht zu belasten. Hinterher werden eine kurze, kühle Dusche sowie eine Ruhepause von 20 bis 30 Minuten empfohlen. Verstärkt wird die Wirkung durch Aromaöle und Kräuterzusätze, etwa Baldrian, das Nervosität lindern kann, oder Fichtennadeln, die bei Schlafstörungen hilfreich sein sollen.

Bäder sind auch beliebte Anwendungen im Wellnessurlaub, bei dem Entspannung zu den wichtigsten Zielen zählt. Massagen, Peelings und Verwöhnbehandlungen sollen für Zufriedenheit sorgen. Dass dieses Gefühl in direktem Zusammenhang mit Entspannung steht, wusste schon der österreichische Schriftsteller Ernst Ferstl: „Zufriedenheit ist ein Garten, in dem man sich ausruhen kann.“

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