Ob übers Wochenende oder eine ganze Woche lang - ein Wellnessurlaub ist die ideale Gelegenheit, seinem Körper Gutes zu tun. Von Kopf bis Fuß reichen die Angebote an Beauty-Behandlungen, und auch für das Dekolleté gibt es Schönheitskuren.

Im Fünf-Sterne-Hotel Sassongher in Corvara (Südtirol ) ist die Dekolleté-Massage ein Teil des Pakets "Classic Facial". Dabei wird die Haut mit feuchtigkeitsspendenden Pflegeprodukten behandelt und das Gewebe mit einer Lymphdrainage entschlackt. "Das kräftigt und belebt die Haut, sie sieht nach der Behandlung sofort glatter und strahlender aus", sagt Spa-Managerin Daniela De Prisco. Ihre Empfehlung: "Nährende Pflegeprodukte und ausreichender Lichtschutzfaktor bei Sonnenstrahlung sollten bei keiner Dekolleté-Pflege fehlen."

Auch im Spa des Four Seasons Resort Maldives at Landaa Giraavaru wird dem Dekolleté besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Das Luxushotel, das nur mit dem Speed-Boot erreichbar auf einer Garteninsel im Indischen Ozean liegt, bietet unter anderem TDA-Behandlungen für Gesicht und Dekolleté an. "TDA steht für trans dermal application, also Anwendung durch die Haut", erklärt Spa-Direktorin Sandie Johannessen. "Diese nicht-invasive Behandlung transportiert Anti-Aging-Inhaltsstoffe in die tiefer gelegenen Hautschichten, strafft die Hautzellen sichtbar, regeneriert, pflegt und revitalisiert sie."

Die Behandlung habe einen lang anhaltenden Effekt. Der wird unter anderem durch Dermabrasion erzielt. Dabei wird die Haut mit einem Spezialwerkzeug vorsichtig abgeschliffen. "Das Resultat ist sofort sichtbar, denn die Haut sieht heller und klar aus", sagt sie. Wichtig ist, nach der Behandlung die Sonne 24 Stunden zu meiden oder einen hohen Lichtschutzfaktor zu verwenden.

Nach drei Tagen entfaltet das angewandte Serum seine Wirkung: Die Haut fühle sich "hydriert, gepflegt sowie jung" an. Dieser Effekt kann durch eine Zusatzbehandlung verstärkt werden, wie Johannessen sagt: "Seren, sanfte Reiniger sowie organische, mehrfach verwendbare Öle helfen dabei, dass die Gäste eine gesunde sowie strahlende Haut erhalten."

"Macht schlank, tonisiert, strafft, formt, verjüngt" - so lautet das Versprechen der Ultratone-Body-Styling-Behandlung im Posthotel Achenkirch. Dabei werden über Computer-gesteuerte Elektroden auf der Haut elektrische Impulse im Gewebe gesetzt. "Die Gäste spüren ein starkes Kribbeln und danach oft eine wohltuende Müdigkeit", sagt Hedi Egger, Spa-Leiterin des Fünf-Sterne-Hotels am Tiroler Achensee. Es sei ein sanftes Bodystyling, das Schlackstoffe abtransportiert und die Durchblutung anregt, und das auch für die Brust geeignet ist. Alternativ empfiehlt Egger die "Gertraud-Gruber-Hals-Dekolleté-Brustmodellage". Nach einer Reinigung und einem Peeling wird ein Serum auf Brust und Dekolleté aufgetragen. Darüber wird ein warmes Wachs-Öl-Gemisch gepinselt. "Das ist ein sehr angenehmes Gefühl, und die Wirkstoffe des Serums können so besser in die Haut einziehen." Wohin gucken die Männer bei einer Frau? Zuerst in die Augen, anschließend auf den Mund, dann aufs Dekolleté. Das ist das Ergebnis einer Studie des unabhängigen Umfrage-Instituts One Poll (London). Der Bereich zwischen Hals und Brustansatz zählt schlichtweg zu den weiblichen Reizen. Der Begriff leitet sich von den französischen Wörtern für Hals (le col) und Kragen (le collet) ab.

Form und Tiefe des Ausschnitts haben sich im Lauf der Zeit verändert. Zu Zeiten des europäischen Hochadels waren Dekolletés am Hof vorgeschrieben, bürgerliche Frauen bedeckten es mit einem Brusttuch. Die große Zeit des Dekolletés kam nach dem 2. Weltkrieg. Filmstars wie Jane Russel, Marilyn Monroe , Anita Ekberg und Sophia Loren trugen enge, tief ausgeschnittene Kleider, die ihre weibliche Form betonten.

Dieses Schönheitsideal hält bis heute an. Auf roten Teppichen zeigen Stars ihre Körper mit perfekten Dekolletés. Einige haben gar ihre Brüste versichern lassen - Country-Star Dolly Parton angeblich für 600 000 Dollar, bei Sängerin Madonna sollen es zwei Millionen sein, bei Schauspielerin Jennifer Love Hewitt fünf Millionen Dollar. Nicht immer ist geklärt, ob Natur oder Schönheitschirurgie für die üppige Pracht sorgen. Hilfsmittel wie Push-up-BHs werden aber oft genutzt, um das Dekolleté in Szene zu setzen.

Wie tief es blicken lässt, hängt vom Anlass ab. In der Geschäftswelt ist diesbezügliche Offenheit verpönt. Und manchmal ist weniger mehr, wie es die französische Modedesignerin Coco Chanel beschrieb: "Lebenskunst ist die Kunst des richtigen Weglassens. Das fängt beim Reden an und endet beim Dekolleté."

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HintergrundSchwangerschaft, Gewichtsveränderungen oder nur die Zeit: Im Laufe des Lebens verlieren Haut und Bindegewebe der Brust ihre Elastizität. Weder das Tragen von BHs noch kosmetische Produkte können das verhindern oder gar rückgängig machen. Auch Brustmuskeltraining hat nur minimale Effekte, manchmal sogar den gegenteiligen: Frauen, die durch Sport Körperfett verlieren, stellen oft eine Abnahme des Brustvolumens fest. Wer seine erschlafften Brüste wieder in Form bringen möchte, muss zum Schönheitschirurgen. Das bestätigt Dr. Marion Moers-Carpi. Zwar habe es eine Methode zur Brustvergrößerung und -straffung mit Hyaluronsäure-Injektionen gegeben, aber diese sei wegen ihrer starken Nebenwirkungen wieder vom Markt genommen worden. Noch in den Kinderschuhen in Bezug auf die Brüste stecke das Fadenlifting. Dabei werden spezielle chirurgische Fäden eingebracht, die eine Vernarbung im Bindegewebe und somit eine Straffung bewirken. Durch Prävention kann man aber schon viel verhindern. Die Hautärztin rät: "Wer auf dem Bauch oder seitlich liegend schläft, sollte seinen Busen hochschieben und nicht nach unten drücken. Am besten ist es, auf dem Rücken zu schlafen." tha