Tattoos gefallen vor allem Jüngeren

Allensbach · In den vergangenen Jahren ist die Anzahl der Tätowierten um über 40 Prozent gestiegen. Dabei gibt es sowohl Unterschiede zwischen den Bildungsschichten als auch zwischen West- und Ostdeutschland.

Im Sommer fallen Tattoos wieder mehr auf als in der kühleren Jahreszeit. 24 Prozent der 16- bis 29-Jährigen in Deutschland haben eine Tätowierung, 46 Prozent der jungen Generation gefallen Tattoos . In der Gesamtbevölkerung trägt jeder Achte ein Tattoo. Allerdings finden nur 21 Prozent Gefallen an diesem Körperschmuck. Das sind Ergebnisse einer neuen Studie des Instituts für Demoskopie (IfD) Allensbach . An der Umfrage nahmen 1499 Menschen aus Deutschland ab 16 Jahren teil. Was die Vorliebe für Tattoos anbelangt gibt es große Unterschiede zwischen den Bildungsschichten, aber auch zwischen West- und Ostdeutschland sowie zwischen Männern und Frauen. Von den 16- bis 29-Jährigen mit einfacher Schulbildung, also höchstens Hauptschulabschluss, ist jeder Dritte tätowiert, von denjenigen mit mittlerer Reife sind es 29 Prozent. Dagegen haben nur 14 Prozent der (Fach-)Abiturienten ein Tattoo.

41 Prozent der ostdeutschen 16- bis 29-Jährigen haben ein Tattoo, in Westdeutschland sind es mit 20 Prozent nur knapp halb so viele. Auch Männer und Frauen unterscheiden sich in ihrer Neigung. 30 Prozent der 16- bis 29-jährigen Frauen sind heute tätowiert, von den gleichaltrigen Männern sind es lediglich 18 Prozent.

Die Entscheidung für eine Tätowierung sollte wohl überlegt sein. Schließlich lässt sich der Körperschmuck nur mit großem Aufwand und teilweise auch nicht vollständig wieder entfernen. Die klare Mehrheit der Tätowierten würde sich wieder für diesen Schritt entscheiden: 72 Prozent würden sich wieder tätowieren lassen, immerhin fast jeder Fünfte bereut allerdings seine Entscheidung.

Über die vergangenen gut zehn Jahre hat sich der Anteil der Tätowierten deutlich erhöht. 2003 waren neun Prozent der Gesamtbevölkerung tätowiert, heute sind es 13 Prozent. Dies entspricht einem Anstieg von über 40 Prozent. Dagegen ist die Zahl derjenigen, die Gefallen an Tattoos finden, mit 21 Prozent weitgehend konstant geblieben. Piercings finden im Vergleich zu Tattoos noch deutlich weniger Anklang. Sieben Prozent der Bevölkerung und 15 Prozent der 16- bis 29-Jährigen haben ein Piercing. Knapp doppelt so vielen gefallen Piercings. In der Gesamtbevölkerung finden zwölf Prozent Gefallen an Piercings, unter den 16- bis 29-Jährigen sind es 27 Prozent.

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