Beauty Auch in Wohlfühlwelten gelten Regeln

Burg im Spreewald · Viele Wellnesshotels sorgen mit einer Spa-Etikette dafür, dass sich Gäste ungestört entspannen können.

Sanfte Töne erklingen bei der Klangschalenmassage in der Landtherme des Bleiche Resort & Spa. Die Vibrationen der Klangschalen werden auf den Körper übertragen und sollen für Entspannung sorgen. Der Wellnessbereich bietet auch Räume der Ruhe, denn viele Gäste schätzen die Stille.

Sanfte Töne erklingen bei der Klangschalenmassage in der Landtherme des Bleiche Resort & Spa. Die Vibrationen der Klangschalen werden auf den Körper übertragen und sollen für Entspannung sorgen. Der Wellnessbereich bietet auch Räume der Ruhe, denn viele Gäste schätzen die Stille.

Foto: Bleiche & Resort Spa

Ein Spa-Besuch ist im Idealfall ein Fest für die Sinne: Wohltuende Düfte steigen in die Nase, zu hören sind die sanften Klänge meditativer Musik oder das Plätschern von Wasser, und in einigen Bereichen herrscht einfach nur Stille. Manche Räume sind lichtdurchflutet, andere in dämmeriges Licht getaucht. Es ist angenehm warm. Damit sich in diesen Wellnesswelten alle Gäste wohlfühlen, haben viele Hotels Regeln dafür aufgestellt.

„Spielregeln“ heißen diese in der Landtherme des Bleiche Resort & Spa in Burg im Spreewald (Brandenburg). Unter anderem werden die Gäste gebeten, den Spa-Bereich nicht mit Straßenschuhen zu betreten, nicht zu rauchen, nicht zu fotografieren, keine Liegen zu reservieren und das Handy auszuschalten. Außerdem sollten sie sich auf die Sofas im Kaminzimmer, die den Regeln zufolge „zum Sitzen und nicht zum Liegen“ da sind, nicht mit nasser Badekleidung setzen, in der Sauna ein Handtuch unterlegen und im Nassbereich Badeschuhe tragen.

Das Damen-Spa „Kleiner Himmel“ steht für Männer nicht zur Verfügung. „Es ist für alle weiblichen Gäste gedacht, die lieber unter ihresgleichen saunieren und sich ausruhen. Ein solches Angebot erwarten vor allem auch internationale Gäste, in deren Kulturkreis es üblich ist, dass Nacktbereiche geschlechtergetrennt eingerichtet sind. Darüber hinaus bieten wir in unserem Damen-Spa Bade-Menüs nur für Frauen an“, erklärt Karina Schulz, Ressortleiterin in der Landtherme.

Sie wurde im vergangenen April im Rahmen der Düsseldorfer Messe „Beauty“ zur Spa-Managerin des Jahres 2019 gekürt. Im Umgang mit den Gästen achte sie auf „einen liebenswerte Ansprache und ein fürsorgliches Zugewandtsein“. Zu ihrem Verantwortungsbereich gehört auch ein Gartenhauspool mit eigener Sauna, Liegeflächen und einem Liegengarten für Familien mit Kindern unter 16 Jahren. Auch hierfür gebe es Regeln, sagt Karina Schulz. „Die Kinder dürfen sich dort benehmen wie im Familienpool, ihre Eltern sollten sie jedoch im Auge behalten.“ Auch Außenpool sowie Sport- und Spielflächen gibt es für die kleinen Gäste. Dort gilt laut Spielregeln: Spaß ist gut, aber bitte leise, leise! Im Nacktbereich der Erwachsenen und im Innenpool haben Kinder keinen Zutritt.

Spezielle Regeln für Spa-Neulinge gibt es zwar nicht, aber eine Empfehlung der Wellnessexpertin: „Ausprobieren, fragen und einfach eigene Erfahrungen sammeln“.

Für Wellnessbereiche gelten meist bestimmte Zugangsvoraussetzungen, zum Beispiel „nur für Hotelgäste“ oder ein Mindestalter, sowie feste Öffnungszeiten und Vorgaben zum Buchen von Behandlungen. Eine solche Spa-Etikette sei internationaler Standard, berichtet Susana Correia, Managerin des Laurea-Spa im Hotel Savoy Palace in Madeira. Im dortigen Regelwerk heißt es unter anderem: „Respektieren Sie bitte jedermanns Recht auf Privatsphäre und Ruhe in allen Spa-Bereichen.“ Gespräche sollten in „minimaler Lautstärke“ geführt werden.

Die Spa-Mitarbeiter halten sich ebenso an Regeln. Zum Beispiel beginnt jede Behandlung mit einem Begrüßungsritual. Die Gäste werden zu ihren Vorlieben bei der Musik und Temperatur gefragt. „Damit respektieren wir die Bedürfnisse des Gastes und sorgen dafür, dass er sich wohlfühlt“, erklärt Susana Correia, die bereits in mehreren Ländern Erfahrungen in Wellnesshotels sammeln konnte.

Die Spa-Etikette werde auch von kulturellen Einflüssen geprägt. In der traditionellen Sauna, wie sie aus Finnland, aber auch hierzulande bekannt sei, herrsche ein „Ruhegebot“, berichtet die Zeitschrift Vogue. Anders in der russischen Banja, in der jede Menge Dampf für Entspannung sorgt, die aber auch ein Platz für sozialen Austausch unter Freunden und Kollegen ist.

Getrennte Badebereiche für Männer und Frauen gibt es in japanischen Bädern. Jeder Aufenthalt beginnt mit einer ausgiebigen Reinigungsphase. Im türkischen Hammam, werden die Gäste wiederum von Angestellten eingeseift und abgewaschen. Wie ihre Kollegen in den USA erwarten sie hinterher Trinkgeld, in Großbritannien oder Australien ist das hingegen nicht üblich.

Es ist also ratsam, sich vorab zu informieren, welche jede Regeln in einem Wellness- und Saunabereich gelten, damit der Aufenthalt dort zum entspannten Ausflug in die Welt des Wohlfühlens wird.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort