Sommerteint selbst gemacht

Düsseldorf · Vornehme Blässe mag in anderen Kulturen angesagt sein – hierzulande wünschen sich viele Frauen einen leicht gebräunten Teint. Nach dem Winter ist es damit nur leider nicht weit her. Gegen Käsebeine gibt es aber eine Abhilfe.

 Die Alternative zum Solarium: der Selbstbräuner aus der Tube. Foto: Science Photo Library/Ian Hooton

Die Alternative zum Solarium: der Selbstbräuner aus der Tube. Foto: Science Photo Library/Ian Hooton

Foto: Science Photo Library/Ian Hooton

Jedes Jahr im Frühling wiederholt sich für viele Frauen die gleiche Situation: Draußen wäre es endlich einmal wieder warm genug, um ein Kleid anzuziehen. Doch die Beine sind nach den langen Wintermonaten käsig-weiß. Attraktiv sieht anders aus. Doch es gibt eine Alternative für diejenigen, die nicht warten möchten, bis die Sommersonne den Teint auf natürliche Weise verschönert: Selbstbräuner.

Für den Hauch von Bräune hilft, so kurios es klingt: Zucker. Der Hauptwirkstoff von Self-Tanning-Produkten mit dem Kürzel DHA für Dihydroxyaceton ist ein Zuckermolekül. Beim Auftragen reagiert DHA mit den Eiweißen, die in der obersten Hautschicht stecken. So entsteht die Tönung. Auch wenn der vollständige Name von DHA chemisch klingt - ungesund ist der Stoff nicht. DHA kommt im menschlichen Körper ohnehin vor. "Generell sind Selbstbräuner eine gesunde Alternative zur Sonnenstrahlung und zum Solarium", sagt die Hautärztin Anna Mokosch aus Düsseldorf . "Damit fallen Schädigungen durch Sonnenbrand und Hautkrebsrisiken weg."

Die Dermatologin sieht die meisten Produkte als relativ unbedenklich an: "Natürlich kann es auch bei diesen Inhaltsstoffen zu Allergien kommen." Und bisweilen wird trockene Haut etwas trockener. Aber prinzipiell werde Selbstbräuner von den meisten Hauttypen gut vertragen, so Mokosch. Wer sich nicht sicher ist, weil er beispielsweise sehr empfindliche Haut hat, testet das Produkt vorher auf der Innenseite des Arms im Selbstversuch oder mittels eines speziellen Rückenpflastertests bei einem Hautarzt.

Apropos trockene Haut: Hier gibt es bei vielen Produkten Abhilfe. Etliche der modernen Selbstbräuner enthalten eine andere Form des Bräunungszuckers, die sogenannte Erythrulose. Dieser Stoff wirkt direkt mit den Aminosäuren, die in den tieferen Hautschichten zu finden sind, und verbessert deren Fähigkeit, Feuchtigkeit zu binden. Diese Produkte bräunen aber langsamer als die Varianten mit DHA.

Eine Gefahr beim Bräunen sind Flecken. Wer einige Tipps beherzigt, kann das Risiko aber minimieren. Am besten benutzt man Self-Tanning-Produkte nach dem Duschen und einem Ganzkörper-Peeling. "Wer auf Nummer sicher gehen will, greift dabei zu einem getönten Selbstbräuner - der verleiht der Haut innerhalb kurzer Zeit eine leichte Tönung, und man sieht sofort, ob die Farbe wirklich gleichmäßig aufgetragen ist", erklärt Elena Helfenbein vom VKE-Kosmetikverband in Berlin. "Wichtig ist in jedem Fall, die Augenbrauen und den Haaransatz auszulassen, sonst wird das Ergebnis fleckig." Nur rund ein bis zwei Stunden dauert es, bis der Sommerlook erreicht ist.

Neben dem Griff zu getönten Produkten haben unsichere Anwender eine Alternative, um möglichst gleichmäßig zu bräunen: den Gang unter die Bräunungsdusche. Der Wirkstoff ist hierbei der gleiche wie in Selbstbräunern aus der Tube: DHA.

So wichtig wie das richtige Auftragen des Selbstbräuners ist die Pflege danach. "Da die Haut durch diese Produkte allgemein etwas trockener wird als gewöhnlich, hilft hier Cremen, Cremen, Cremen", rät Mokosch. Übrigens: Ein kleiner Anteil derer, die Selbstbräuner benutzen, bleibt trotzdem blass. Ihnen fehlt ganz oder teilweise eine spezielle Aminosäure, die eine Reaktion mit DHA ermöglicht.

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