Beauty Lässiger Retro-Twist für die Haare

Köln · „Scrunchies“, die stoffummantelten Haargummis aus den 90ern sind zurück. Sie gelten als besonders schonend.

 Frisuren mit den elastischen Stoffbändern, die es auch in gehäkelter Variante gibt, wirken oftmals absichtlich unperfekt.

Frisuren mit den elastischen Stoffbändern, die es auch in gehäkelter Variante gibt, wirken oftmals absichtlich unperfekt.

Foto: Getty Images / i-stock/Nick Bentley

Es gibt sie in allen Farben und Mustern, Stoffen und Größen: ummantelte Zopfgummis, auf Englisch Scrunchies genannt. Weltweit werden sie in diesem Sommer als Trend-Accessoire gefeiert, dabei hatten sie ihre Glanzzeit eigentlich in den frühen neunziger Jahren, als sie den damals angesagten Seitenzopf, später oft abwertend Palme genannt, festhielten. „Diese seitlichen Pferdeschwänze habe ich ehrlich gesagt schon lange nicht mehr gesehen“, sagt Friseurmeister Antonio Weinitschke vom Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks mit einem Schmunzeln. „Zöpfe und auch Dutts werden heute oft ganz oben am höchsten Punkt des Kopfes gebunden. Werden sie dann mit einem breiten Scrunchie fixiert, bekommen sie einen noch besseren Halt.“

Nostalgisch sind die farbenfrohen Dinger also, aber heute werden die elastischen Stoffbänder anders getragen als früher, bestätigen auch Patrice Hess und Maximilian Ufertinger von Puro Friseure München: „Ein großer Unterschied zur Scrunchie-Welle der 90er Jahre besteht darin, dass die weichen Haarbänder jetzt ganz im Zeichen der Lässigkeit interpretiert werden.

Eine Möglichkeit, den Scrunchie in den eigenen Look zu integrieren, ist der sogenannte Messy Bun. Dabei wird das Haar zu einem absichtlich unperfekt wirkenden Dutt arrangiert, bei dem sich einzelne Haare aus der Frisur lösen dürfen. Praktisch sei das vor allem, weil sich die Frisur in wenigen Minuten mit ein paar Handgriffen zaubern lasse.

„Eine Alternative zum leicht zer­zausten Messy Bun ist der Half Bun“, ergänzen die Münchener Haarprofis, „dieser halbe Dutt verbindet offene Haare mit einem praktischen Dutt. Bei ihm werden nicht die gesamten Haare in den Dutt eingebunden, sondern lediglich das Deckhaar. Der Half Bun ist derzeit extrem angesagt und kann perfekt mit einem Scrunchie kombiniert werden.“ Die richtige Frisur also für warme Sommertage oder für den gemütlichen Zuhause-Look.

„Geeignet sind Scrunchies für jede Haarlänge, die sich zu einem Zopf binden lässt“, sagt Friseurmeisterin Denise Diekmännken von den Junge Köpfe-Salons aus Münster, „deshalb gibt es sie auch in verschiedenen Größen. Die kleinen empfehlen sich eher für feineres Haar oder den halben Dutt. Die großen kommen bei dicken Haaren zum Einsatz.“

Ihr Tipp: „Wer möchte, kann die Haare auch wie gewohnt mit einem einfachen Haargummi frisieren und das Scrunchie drumherum stylen. Es dient dann nicht zum Halt, sondern nur als Accessoire.“

Für die Puro-Friseure aus München ist das auch der perfekte Trick für sehr glattes Haar, das sich nicht gut binden lässt: „Kleiner Haargummi plus Scrunchie darüber. Sollte das dann noch immer rutschen, helfen ein bis zwei Haarnadeln.“

Antonio Weinitschke ist sich außerdem sicher, dass die Stoffwahl eine Rolle spielt und Samt auch nochmal einen Anti-Rutsch-Effekt bietet: „Samt ist rauer als andere Stoffe, da haftet das Haar besser.“

Eine Firma aus München hat das Problem mit der Standfestigkeit inzwischen erkannt und kombiniert die Stoffhaarbänder mit einem integrierten Spiralhaargummi. „Sprunchie“ haben die Hersteller diese Version getauft.

Einig sind sich alle Friseure, dass die Stoffhaargummis fürs Haar besonders pflegend und immer eine gute Wahl sind. Patrice Hess sagt dazu: „Sie enthalten keine Metallteile und haben eine sehr weiche Textur. Weil sie so haarschonend sind, sind sie auch super geeignet für die Nacht.“

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