Beauty So werden raue Füße glatt und weich

Saarbrücken · Experten erklären, wie Hornhaut mit Hilfe von Bimsstein, Feile oder Raspel entfernt werden kann.

 Nach einem Fußbad mit einem Spritzer flüssige Handseife sorgt ein Meersalzpeeling für streichelzarte Haut.

Nach einem Fußbad mit einem Spritzer flüssige Handseife sorgt ein Meersalzpeeling für streichelzarte Haut.

Foto: Getty Images/ iStockphoto/NikiLitov

Hornhaut entsteht da, wo sich der Körper gegen Druck wehrt. „Das kann am Fuß sein, zum Beispiel durch falsches Schuhwerk. Das kann aber auch an den Händen sein, zum Beispiel durch Hanteltraining.“ erklärt der Münchner Hautarzt Christoph Liebich. Solange die Ursache nicht beseitigt ist, verschwinde die Hornhaut nicht von alleine. Es gäbe jedoch gute Möglichkeiten, die betroffenen Stellen zu behandeln.

Dem stimmt Podologin Annette Hammes zu: „Die Hornhaut hat ursprünglich eine Schutzfunktion. Sie diente in grauer Vorzeit dazu, den unbeschuhten Fuß vor äußeren Einflüssen, zum Beispiel Steinchen, zu schützen. Wer also auch heute noch barfuß läuft, sollte die Hornhaut als Schutz sehen und nicht als kosmetisches Übel.“ Dies gelte aber nicht für Diabetiker, die durch ihr Krankheitsbild von vermehrter Hornhautbildung besonders betroffen und für schlecht heilende Wunden anfällig sind.

„Generell kann man sagen, dass Hornhaut eher ältere Menschen betrifft, da der Stoffwechsel im Alter meist auf Sparflamme läuft“, erklärt die Vorsitzende des Verbandes für Podologie im Saarland. „Allerdings haben auch jüngere Menschen damit zu tun, die unpassendes Schuhwerk tragen, Probleme im Bereich der Hüfte, des Beckens und der Knie haben und unter Fehlbelastungen leiden.“ Wenn man das Schuhwerk außen vor lasse, sagt die Fachfrau, betreffe es aus ihrer Erfahrung Männer ebenso wie Frauen.

Nicht immer kann der Laie den Zustand der Haut richtig beurteilen. „Ich habe häufig Menschen in der Praxis, die sich schämen, ihre Füße zu zeigen. Ich kann dann oftmals gar keine Hornhaut feststellen, sondern lediglich raue Haut. Andere kommen mit zentimeterdicker Hornhaut und bemerken diese noch nicht mal“, berichtet Hammes. Wer unter solchen „Hornhaut-Platten“ leidet, sollte sich auf jeden Fall in fachkundige Hände begeben, denn die Verletzungsgefahr ist groß. „Manch ein Hobel ist zum Beispiel mit einer Rasierklinge bestückt und kann nicht mehr zurückgeführt werden, wenn man einen zu steilen Neigungswinkel angesetzt hat“, warnt Hammes. Da gebe es oft blutige Unfälle.

Feilen, Raspeln oder Bimssteine könnten eine Alternative sein, auch wenn sie weniger die Hornhaut entfernten, sondern raue Haut lediglich glätteten. Nach Angaben von Mariana Arndt, medizinischer Beraterin bei der Firma Scholl, muss jeder selbst herausfinden, mit welchem Hilfsmittel er am besten zurechtkommt: „Feilen sind leicht anzuwenden und bieten gute Ergebnisse. Hierbei gibt es manuelle sowie elektrische Hornhautentferner, die wiederum mit verschiedenen Granulierungen für starke oder auch weniger starke Hornhaut vorgesehen sind.“

Annette Hammes warnt dagegen, dass Feilen die Hornhaut-Produktion sogar anregen könnten. Durch die mechanische Reizung bemerke die Haut, dass etwas passiere und aktiviere die Schutzfunktion. Einig sind sich hingegen alle Expertinnen, dass ein Fußbad immer ein guter Auftakt sei. Katja Adler, Vorsitzende der Vereinigung Freier FußpflegerInnen, hat passende Tipps dazu: „Das Wasser sollte nicht zu heiß sein. Dazu reicht ein Spritzer flüssige Handseife. Fünf bis zehn Minuten im Wasser verweilen, das genügt, um die Haut aufzuweichen.“ Danach lasse sie sich leichter mit dem Hilfsmittel der eigenen Wahl bearbeiten. Sei die Hornhaut weniger stark ausgeprägt, sorge ein Meersalzpeeling für streichelzarte Füße sorgen.

Auf das Glätten folgt das Pflegen. „Je nach Hauttyp kann es ein Balsam oder eine Creme sein, minderwertige Produkte schmieren leider sehr häufig, daher auf Qualität achten“, rät die Fußpflegerin aus Neumünster. Toll sei, wenn Naturöle enthalten sind: Jojoba-, Mandel- oder kaltgepresstes Weizenkeimöl. Hautarzt Christoph Liebich empfiehlt Präparate mit Harnstoff oder Salicylsäure. Diese hätten sich in der Hornhaut-Behandlung bewährt und hielten die Füße geschmeidig.

Fußpflegerin Katja Adler betont, bei der Fußpflege sie die tägliche Routine wichtig. „Die Fußcreme auf den Nachttisch stellen. Dann hat man sie morgens und abends gleich zur Hand und vergisst sie nicht.“

Wem es schwerfalle, sich einzucremen, weil er in der Bewegung eingeschränkt sei, der könne einen langen Malerpinsel dazu verwenden. „Der ist nicht teuer und man muss sich nicht bücken. Alternativ kann man die Creme auch in ein Handtuch geben, um Spann und Ferse einzureiben.“

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