Pflege für trockene und gereizte Haut

München · Mit Cremes, Masken und Ampullen durch die kalten Jahreszeit. Expertin empfiehlt zudem Dusch-Öl oder Ölbäder.

 Wenn Kälte der Haut Wasser entzieht, kann eine pflegende Maske den Feuchtigkeitsmangel ausgleichen. Foto: Fotolia

Wenn Kälte der Haut Wasser entzieht, kann eine pflegende Maske den Feuchtigkeitsmangel ausgleichen. Foto: Fotolia

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Die Wintermonate sind für die Haut ein echter Stressfaktor. Draußen sind vor allem Gesicht und Hände der nass-kalten Witterung ausgesetzt. Drinnen brummen die Heizungen und entziehen der Haut die Feuchtigkeit. Der ständige Wechsel von kalt und warm sorgt zusätzlich für Irritationen: Alles fühlt sich rau, rissig und spröde an. Menschen, die sowieso schon Probleme mit trockener Haut haben, spüren das im Winter noch mal deutlicher, leiden manchmal sogar unter Schuppen und Ekzemen.

Die Haut braucht jetzt besonders intensive Pflege und dazu sollte man sich möglichst viel Zeit nehmen. Das ist zumindest der Tipp von Hautärztin Marion Moers-Carpi vom Berufsverband der Deutschen Dermatologen. "Mir fällt immer wieder auf, dass sich Menschen zu wenig eincremen", berichtet sie. "Im Winter kann man das sogar etwas nachvollziehen. Es ist kalt und manch einer verbringt vielleicht nicht gerne so viel Zeit im Bad." Das solle man aber unbedingt tun, um Hautproblemen vorzubeugen.

Ein kuscheliges Bad oder eine heiße Dusche klingt für viele in der kalten Jahreszeit verlockend, doch schon hier lauert die erste Falle: "Wenn ich Seife oder herkömmliches Duschgel verwende, wasche ich immer auch die wichtige Schutzschicht von der Haut", erklärt Marion Moers-Carpi. "Ich nehme der Haut also weg, was sie jetzt so dringend braucht." Sie rät, im Winter lieber Dusch-Öl zu verwenden und Ölbäder zu nehmen. "Die kann man sich sogar selbst anrühren. Zum Beispiel aus Sahne, Öl und einem Duft, den man gerne mag, etwa Orangenöl." Das bekomme man zum Beispiel in der Apotheke.

Die Talgdrüsen helfen der Haut normalerweise, den so wichtigen Schutzfilm zu erhalten und aufzubauen. "Die kalten Temperaturen drosseln die Produktion der Talgdrüsen jedoch", erklärt die Expertin aus München. "Die Haut bildet im Winter somit nicht die Barriere, die sie eigentlich braucht. Wasser kann leichter verdunsten. Es fehlt Feuchtigkeit. Das ist der gleiche Effekt, den man bei Frauen zum Beispiel auch in der Menopause beobachtet."

Um diesen Feuchtigkeitsmangel im Gesicht auszugleichen, bietet sich ihrer Meinung nach an, zwei Mal pro Woche eine Maske aufzulegen. "Das ist ein schönes Ritual und obendrein medizinisch wertvoll", so Moers-Carpi. Wem Masken zu aufwendig seien, der könne auch eine Ampulle mit Hyaluronsäure nehmen. Das Serum kann einfach und schnell mit den Fingern aufgetragen werden. Es sei deshalb sinnvoll, weil es Feuchtigkeit binde und damit Falten mindere. Auch die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände listet Hyaluronsäure als wertvolles Mittel gegen trockene Winterhaut auf, ebenso wie Urea, also Harnstoff, oder auch Kollagen-haltige Produkte.

Ein Problem bereiten im Winter häufig rissige Lippen. Die trockene Heizungsluft und mangelnde Aktivität der Talgdrüsen sind auch hier mögliche Ursachen. Draußen bewirken Minusgrade zudem, dass die Hauttemperatur sinkt. Als Kälteschutz verengen sich die Blutgefäße. Dadurch würden obere Hautschichten nicht mehr so gut durchblutet, erklären die Apothekerverbände. Zudem sei die Haut an den Lippen sehr dünn, sie könne leichter aufspringen.

"Viele neigen in dieser Situation dazu, die Lippen ständig mit der Zunge zu befeuchten", sagt Marion Moers-Carpi. Das solle man lieber nicht tun, denn das mache alles nur schlimmer. "Sinnvoller ist eine richtige Fettcreme, am besten aus der Apotheke." Vor speziellen Kälteschutzcremes rät die Hautärztin zwar nicht ab, man solle aber sparsam damit umgehen: "Diese Cremes dichten die Haut sehr stark ab. Darunter können sich schnell Pickel bilden."

Jenseits von Cremes und Masken gibt es einige Möglichkeiten, die Haut im Winter vor Schäden zu bewahren. Beispielsweise sollte man für genügend Raumfeuchtigkeit sorgen. Einer Studie des Berufsgenossenschaftlichen Instituts für Arbeitsschutz zufolge liegt die Raumfeuchte in beheizten Räumen zum Teil bei nur noch neun Prozent. Als angenehm empfunden werden jedoch 40 Prozent und mehr. Moers-Carpi: "Für genügend Feuchte im Raum kann man schon sorgen, wenn man einfach ein nasses Handtuch auf den Heizkörper legt."

Und auch ein Kälteschutz fürs Gesicht sei ganz praktisch. "Ich persönlich wünsche mir im Winter manchmal einen Nasenmantel, allerdings nur einen schönen", sagt Marion Moers-Carpi. Wenn man seinen Körper vor Kälte schütze, warum nicht auch das Gesicht? Spezielle Mützen für Skifahrer, die das Gesicht abdecken und nur die Augen frei halten, seien deshalb absolut sinnvoll. "Zumal es in den Bergen auch mal minus 15 Grad und kälter sein kann."

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Feuchtigkeitsspendende Maske mit Kakao Schokoladige Maske Die Plattform www.go-feminin.de präsentiert ein Rezept für eine Maske, über die sich "vor allem trockene und gereizte Haut freut". Zutaten: 1/3 Tasse dunkles, stark entöltes Kakaopulver, 1/4 Tasse flüssiger Honig, 3 Esslöffel Sahne, 2 Esslöffel feines Hafermehl Zubereitung: Alle Zutaten in einer sauberen Schüssel zu einer cremigen Paste mischen. Anwendung: Maske auf das gereinigte Gesicht auftragen und 15 Minuten einwirken lassen. Dann mit einem Papiertuch abnehmen und die Reste mit lauwarmem Wasser abwaschen.

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