Mit den Wimpern schöner klimpern

Frankfurt/Main · Zum perfekten Make-up gehören schön geformte und getuschte Wimpern dazu. Dafür sorgt nicht nur das passende Mascara. Mit Wimpernzange, Wimperndauerwelle oder Wimpernlifting bringt man Schwung in den Wimpernkranz.

Um einen ausdrucksstarken Look zu kreieren, braucht man schön geschwungene Wimpern, die mit Mascara eine besondere Betonung erhalten. Das funktioniert aber nur, wenn die Wimpern gut gepflegt sind und sie richtig in Form gebracht werden.

Wozu sind Wimpern überhaupt gut?

"Sie haben eine wichtige Funktion beim Schutz der Augen", erklärt Ricarda Zill, Visagistin und Expertin beim Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel. "Die feinen Härchen verhindern, dass feinste Schmutzpartikel ins Auge gelangen."

Muss ich Wimpern pflegen? Und wenn ja, wie?

Visagist René Koch rät zu etwas Rizinusöl. Erst wird die Bürste darin eingetunkt und danach gut abgestreift. Anschließend geht es mit der Bürste durch die abgeschminkten Wimpern. Zu dieser Pflege rät Koch einmal pro Woche. Es gebe auch spezielle Wimpernpflegemascaras. Darin seien schon Pflegemittel enthalten. "Besonders wichtig ist das gründliche Reinigen am Abend", betont Zill. "Die Wimperntusche vom Tag sollte auf keinen Fall über Nacht auf den Wimpern bleiben. Dadurch können sie austrocknen und im schlimmsten Fall abbrechen."

Warum fallen mir Wimpern aus oder brechen ab?

Ein paar Wimpern zu verlieren, sei ganz normal, beruhigt Koch. Schließlich wachsen sie im ähnlichen Rhythmus wie die Kopfhaare und fallen nach einer gewissen Zeit eben aus, neue wachsen nach. Reißt man eine Wimper versehentlich in ihrer Wachstumsphase aus, kann das Nachwachsen etwas länger dauern. Die Haarzwiebel muss sich dann erst regenerieren, erläutert Zill. Brechen Wimpern ab, sei das aber etwas anderes, sagt Koch. Dann pflegt man sie womöglich falsch oder die Wimperntusche ist zu trocken.

Wie kommt ein schöner Schwung in die Wimpern?

Zum einen mechanisch über eine Wimpernzange. "Die Wimpernzange unbedingt vor dem Tuschen anwenden, da sonst die Wimpern abbrechen können", warnt Zill. Die Zange wird dicht am Kranz angesetzt, zusammengedrückt, dann etwa fünf Sekunden gehalten. "Beheizte Wimpernzangen sorgen für den ultimativen Schwung."

Wer diese Prozedur nicht jeden Morgen wiederholen möchte, kann eine Wimperndauerwelle in Betracht ziehen. Dabei werden die Härchen um ein kleines Röllchen gewickelt und mit einer Dauerwellenflüssigkeit eingestrichen. Es sei der gleiche Vorgang wie auf dem Kopf, aber milder, erklärt Koch. Die Wimpern lassen sich auch liften. "Beim Wimpernlifting werden die Härchen direkt vom Ansatz an auf ein Gelkissen fixiert", erläutert Zill. Dauerwelle und Lifting ähnelten sich in der Zusammensetzung der chemischen Lösungen und sollten maximal alle acht Wochen wiederholt werden. Mit dem Lifting können auch relativ kurze Wimpern behandelt werden, für die Dauerwelle ist eine gewisse Länge erforderlich. Der so herbeigeführte Schwung hält etwa vier bis sechs Wochen.

Wie finde ich den richtigen Mascara für mich?

Wimperntuschen gibt es viele - und noch mehr Versprechungen. Dichter und länger sollen die Wimpern aussehen, die Farbe im Regen oder beim Weinen nicht verlaufen. "Die Wahl des richtigen Mascaras beginnt mit der Frage: mehr Länge, Dichte oder Volumen für meine Wimpern?", sagt Make-up-Experte Peter Schmidinger vom VKE-Kosmetikverband. Zuallererst nach dieser Frage richtet sich die Mascara-Wahl. Volumenmascara erkenne man an den dicken, kürzeren Bürsten, erklärt Zill. "Mascaras für Verlängerungen haben hingegen ein dünnes langes Bürstchen."

Wasserfesten Mascara empfiehlt Koch nur, wenn tatsächlich geplant ist, schwimmen zu gehen. Sonst sei meist fettfester Mascara die bessere Wahl. Dieser verschmiert nicht, auch wenn man mal schwitzt.

Es gibt Produkte, die ein Quellmittel enthalten. Ähnlich wie bei einem Hefeteig quillt die Tusche auf den Wimpern auf und lässt diese dichter wirken, beschreibt Koch. In andere Tuschen sorgen feine Härchen für mehr Volumen.

Teuer muss die Tusche nicht sein. "Eine preiswerte Wimperntusche ist genauso gut wie teure", findet Koch.

Wie trage ich den Mascara richtig auf?

Erst einmal geht es ans Tuschendöschen. Hier liegt nämlich ein häufiger Fehler: Die Bürste wird hin- und herbewegt, um Farbe darauf zu verteilen. Aber so kommt Sauerstoff hinein, warnt Koch. Dann trocknet die Tusche aus. Besser ist es, das geschlossene Mascara-Gefäß gut zu schütteln oder in die Handfläche zu schlagen.

Für das Auftragen haben die Experten verschiedene Tipps: Schmidinger rät, die Bürste an den Ansatz zu drücken und dann mit ihr hin und her zu wackeln. "Dadurch ist der Ansatz fülliger, die Spitze sanfter." Koch hat eine andere Technik: Er setzt die Bürste mittig an und tuscht erst nach unten, Richtung Lidrand. Dann hin- und herwackeln und nach vorne tuschen, leitet er an.

Wie schminke ich mich ab?

Entferner gibt es mit oder ohne Öl, als bereits getränkte Pads oder Mizellen-Produkte, die besonders sanftes Abschminken versprechen. Egal, für welches Produkt man sich entscheidet, wichtig ist laut Zill, das Pad erst sanft etwa zehn Sekunden auf das geschlossene Auge zu drücken. So können sich die Öle und Wachse in der Tusche lösen. Dann erst reibt man vorsichtig schräg nach unten.

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