Lässig und unkompliziert

Köln · Ob bewusst unfrisiert, ausgeprägte Stufen für den Pony oder glamouröse Wellen und Locken – die aktuelle Haarmode ist vielfältig. Der Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks präsentiert neue Frisuren für die Wintersaison, die auch mit kräftigen Rot- und Kupfertönen beeindrucken. Der Bob bleibt weiterhin angesagt.

 Eine üppige Lockenpracht zählt zu den Frisurentrends der Saison. Foto: Fotolia

Eine üppige Lockenpracht zählt zu den Frisurentrends der Saison. Foto: Fotolia

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"Perfekt unperfekt" lautet das Motto des Zentralverbands des Deutschen Friseurhandwerks (ZV) in dieser Saison: Dabei zeigen sich die so genannten "Undone-Looks" (zu deutsch: ungemacht) für Damen bewusst unfrisiert und lässig mit verwuscheltem Styling. Generell bleibt der Bob die Lieblingsfrisur der Saison - ob kurz oder halblang. Zusammen mit dezent gefärbten Strähnen gibt er selbst feinem Haar auch optisch mehr Volumen und ist zudem sehr wandlungsfähig. Er kann mit leichten Wellen ebenso getragen werden wie mit leicht verwuschelten Längen oder ganz glatten Haaren.

Mit Modellier- und Glanzcremes oder Haarwachs lässt sich eine Frisur immer wieder schnell verändern. Etwa in den sogenannten "Sleek Look", der für eine nass glänzende und ultraglatte Optik sorgt. Bei halblangen Haare empfiehlt der Zentralverband der Friseure einen "Clavy Cut" genannten Schnitt: auf Schlüsselbein-Länge gekürzt und stark gestuft. Der Pony setzt mit starken Längenunterschieden und fransigen, kleinen Dreiecks-Schnitten besondere Akzente. Dieser Schnitt ist wandelbar und lässt sich schnell und unkompliziert umfrisieren. So wird aus einem Rockstyle mit wenigen Handgriffen ein glamouröser Look für den Abend. Auch bei anderen Schnitten spielt der Pony in dieser Saison eine wichtige Rolle. Er reicht teilweise bis zu den Augenbrauen und wird meist fransig geschnitten.

Glamouröse Wellen und Locken

Bei langen Haaren rät der Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks zum sogenannten "Hippie-Chic" mit glamourösen Wellen und Locken im Hollywood-Stil oder glatt und glänzend mit Mittelscheitel. Dank verschiedener Schneidetechniken und einzelnen betonten Partien entstehen "Wellen zum Träumen - ideal zarte und weibliche Züge". Mit üppigen Locken liegen Frauen ebenfalls im Trend. Dabei kommen Ondulier- und Lockeneisen in verschiedenen Größen zum Einsatz. Das wirkt vor allem bei Frauen mit dicken Haaren gut, da diese natürliches Volumen verleihen. Wer dünnes Haar hat und dieses in eine Traummähne verwandeln möchte, sollte es nicht zu viel durchstufen, sondern nur leicht ausdünnen und die Spitzen stumpf schneiden. Hilfreich ist auch die richtige Föhntechnik: Am besten föhnt man kopfüber mit einem speziellen Düsenaufsatz und arbeitet zusätzlich mit einer Rundbürste. Für mehr Griffigkeit und Stand kann Haarpuder sorgen, der nach dem Föhnen am Haaransatz verteilt wird. Auch ein wenig Haarspray am Ansatz gibt dem Haar mehr Standkraft.

Eine Alternative zu den voluminösen Stilen ist der Pferdeschwanz, der auch zu den angesagten Frisuren der aktuellen Saison zählt. "Locker gebunden und tief sitzend", lautet hierzu die Empfehlung. Damit die Frisur ihre Leichtigkeit behält, verwendet man dafür entweder ein filigranes Haargummi, ein Bändchen oder eine Haarsträhne. Toupierte Haarspitzen sollen die Frisur besonders locker machen. Jetzt ist auch die Zeit für romantische Flechtfrisuren - ob Gretchenfrisur, französischer Zopf oder lässige Flechtfrisuren mit eingeflochtenem Band. Wichtig ist, dass die Flechtzöpfe locker, verspielt und beinahe mädchenhaft gebunden werden.

Cooler als der Winter

 Edle Hochsteckfrisuren passen besonders gut zu Festen, zum Beispiel Weihnachten und Silvester. Foto:Andreas/Fotolia.Com

Edle Hochsteckfrisuren passen besonders gut zu Festen, zum Beispiel Weihnachten und Silvester. Foto:Andreas/Fotolia.Com

Farbe spielt bei den Frisuren weiterhin eine große Rolle. In dieser Saison dominieren nach Angaben des Verbands warme und kräftige Rot- oder Kupfer-Töne, die ineinander verschmelzen. Trendsetterinnen wählen die Farbe des Jahres: Marsala. Auch Akzente in Metallic-Optik - silberne, blaue und graue Strähnchen in blondem Haar - sind in. Bei den Blond-Tönen liegen silberne Farben, Platinblond und Pastell weit vorne. Kühles Schwarz und natürliche Aschnuancen sind ebenso gefragt.

Für die Herren lautet das Motto "Cooler als der Winter". Dazu wird längeres Haar mit einem klassischen Schnitt kombiniert. Der Scheitel wird diagonal gesetzt. Der ZV setzt hier mit einer Tolle einen Akzent. Das gilt auch für Männer mit gewellter Haarpracht. Das Ergebnis bezeichnen die Experten als "rockig und frech".

Auch der Typ "Filmstar" ist angesagt: Die Konturen dieses Stils sind voll, aber sauber geschnitten. Die mittellangen Haare werden aus dem Gesicht gearbeitet - aber nicht zu tief, damit sie locker zur Seite fallen. Die Ansätze werden dunkel, die Spitzen hell gefärbt und mattierend getönt. Das wirke "sehr männlich und lässig". Wer es noch wilder mag, solle sich den jungen Clint Eastwood zum Vorbild nehmen. Das Kleid fürs Weihnachtsfest ist längst ausgewählt, Strumpfhose und Schuhe passen perfekt dazu - und die Frisur, die wird in diesem Jahr auch ganz besonders chic. Ist das Haar lang genug, ist eine Hochsteckfrisur das Richtige für den festlichen Anlass. Doch oft sitzt eine Frisur trotz aller Umsicht nicht so, wie man es sich vorgestellt hat. "Gerade Haare mit einer Dauerwelle, aber auch koloriertes Haar hat oft eine angegriffene Oberfläche", erklärt Jutta Mai von Arcon International, einem Anbieter von Haarprodukten.

Es wirke leicht trocken und lasse sich nicht gut frisieren. Zusätzlich zu einem sanften Shampoo mit Repair-Effekt könne deshalb eine Spülung oder Kur dem Haar Spannkraft verleihen. Besonders schonend sei es, wenn man das Haar vor dem Föhnen kurz frottiert und 20 Minuten an der Luft trocknen lässt. "Vorgetrocknet wird es von dem warmen Luftstrom weniger beansprucht", erläutert die Expertin.

Außerdem wichtig: Haarklemmen verwenden, die keine rauen Kanten und Widerhaken haben, das gilt auch für Spangen. Wer Haargummis verwendet, solle darauf achten, dass sie nicht zu straff sitzen und sich gut entfernen lassen.

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Die Fachleute des Zentralverbandes des Deutschen Friseurhandwerks stellen in diesem Jahr bewusst die Natürlichkeit der Frisurenträger in den Vordergrund. Und wie immer sollte natürlich bei jedem neuen Frisurwunsch die eigene Gesichtsform und Haarbeschaffe
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