Hormone aus Yamswurzeln als Hoffnungsträger

Saarbrücken · (ug) Bei einigen Frauen sind die Wechseljahrbeschwerden so stark, dass die schwindenden Hormone ersetzt werden müssen. Da eine Hormonersatztherapie mit synthetischen Substanzen offenbar mehr schadet als nutzt, stehen als Alternative sogenannte bioidentische Hormone zur Verfügung, die den körpereigenen exakt entsprechen. Sie werden aus Yamswurzeln oder Soja hergestellt, die eine pflanzliche Vorstufe enthalten, das Diosgenin. Dieser Pflanzenstoff kann durch eine labortechnische Bearbeitung so verändert werden, dass er von den menschlichen Hormonen nicht zu unterscheiden ist. Solche bioidentischen Hormone empfehlen Gynäkologen wie Dr. Annelie Scheuernstuhl aus Starnberg oder Dr. Alexander Römmler aus München. Ebenso wie der deutsche Pionier der Anwendung bioidentischer Hormone bei Frauen und Männern, Dr. Volker Rimkus aus Strande, haben sie Bücher geschrieben und referieren auf ärztlichen Fortbildungen, um die ihrer Meinung nach bessere, weil sicherere Methode bekannt zu machen. Zu wenig Forschungsarbeiten

(ug) Bei einigen Frauen sind die Wechseljahrbeschwerden so stark, dass die schwindenden Hormone ersetzt werden müssen. Da eine Hormonersatztherapie mit synthetischen Substanzen offenbar mehr schadet als nutzt, stehen als Alternative sogenannte bioidentische Hormone zur Verfügung, die den körpereigenen exakt entsprechen. Sie werden aus Yamswurzeln oder Soja hergestellt, die eine pflanzliche Vorstufe enthalten, das Diosgenin. Dieser Pflanzenstoff kann durch eine labortechnische Bearbeitung so verändert werden, dass er von den menschlichen Hormonen nicht zu unterscheiden ist.

Solche bioidentischen Hormone empfehlen Gynäkologen wie Dr. Annelie Scheuernstuhl aus Starnberg oder Dr. Alexander Römmler aus München. Ebenso wie der deutsche Pionier der Anwendung bioidentischer Hormone bei Frauen und Männern, Dr. Volker Rimkus aus Strande, haben sie Bücher geschrieben und referieren auf ärztlichen Fortbildungen, um die ihrer Meinung nach bessere, weil sicherere Methode bekannt zu machen.

Zu wenig Forschungsarbeiten

Noch gibt es Vorbehalte, auch weil viele Ärzte kaum etwas über die bioidentischen Alternativen wissen und weil die Risiken der synthetischen Präparate verallgemeinert werden. Zur Verunsicherung mag auch beitragen, dass die Befürworter bioidentischer Hormone im Detail Meinungsverschiedenheiten haben, zum Beispiel darüber, ob die Hormonwerte im Blut oder im Speichel getestet werden sollen, ob man die Hormone als Tablette, Pflaster oder Creme anwendet und ob man sie durchgängig nehmen oder Pausen einlegen sollte.

Dazu kommt, dass noch nicht sehr viel zu bioidentischen Hormonen geforscht wurde. Im Gegensatz zu den synthetischen Medikamenten mit hormonähnlicher Wirkung sind sie keine Kassenschlager. Eine französische Studie zum Brustkrebsrisiko durch Verabreichung von Hormonen (E3N-Studie) konnte jedoch an über 80 000 postmenopausalen Teilnehmerinnen nach rund acht Jahren zeigen, dass Frauen, die Östrogen zusammen mit bioidentischem Progesteron einnahmen oder auftrugen, kein erhöhtes Brustkrebsrisiko haben.

Messbar bessere Gesundheit

Eine Auswertung der Daten von 300 amerikanischen Frauen, die bioidentische Hormone auf der Haut anwendeten, zeigte, dass damit im Verlauf von drei Jahren nicht nur die Wechseljahrbeschwerden gelindert wurden, sondern sich auch Zucker- und Fettstoffwechsel, die Entzündungswerte und die Blutgerinnungsneigung verbesserten. Wie Dr. Kenna Stephenson und ihr Team an der Universität von Texas Anfang 2013 in der Zeitschrift International Journal of Pharmaceutical Compounding berichteten, zeigten die Frauen durchweg verbesserte gesundheitliche Risikomarker, obwohl sie in dieser Zeit einen stressigen Alltag bewältigen mussten.

Allmählich scheinen sich die Vorteile eines "artgerechten" und echten Hormonersatzes herumzusprechen. So empfahl der Münchener Gynäkologe Privatdozent Dr. Pedro-Antonio Regidor in der Zeitschrift Geburtshilfe und Frauenheilkunde bioidentisches Progesteron aufgrund seiner vielfältigen positiven Eigenschaften als "eine sichere Option in der Behandlung der menopausalen Beschwerden. . ., bei gleichzeitig besserem Nutzen-Risiko-Profil" als die synthetischen Substanzen.

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