Beauty Haare kommen wieder unter die Haube

Frankfurt · Selbstwärmende Tuchmasken sind ein Trend aus Korea. Ihr Einsatz lohnt sich jedoch nur bei längerem Haar.

 Die Haube sorgt dafür, dass die pflegenden Wirkstoffe gut ins Haar einziehen können.

Die Haube sorgt dafür, dass die pflegenden Wirkstoffe gut ins Haar einziehen können.

Wärmehauben wecken eigentlich Erinnerungen an Omas Zeiten. Jetzt ist der Thermo-Trend zurück. Nicht zum Haaretrocknen, sondern zum Haarepflegen. Als „Steam mask“, Dampfmaske, oder als „thermal wrap“, Wärmewickel, sind die Haarkuren seit Kurzem in Drogeriemärkten zu finden. Dahinter verbirgt sich ein mit Pflegebalsam getränktes Vlies oder eine mit Pflegestoffen beschichtete Plastikhaube, die auf die frisch gewaschenen Haare aufgesetzt wird und dann etwa 15 bis 25 Minuten einwirken muss.

Für Birgit Huber vom Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel (IKW) kommt das Angebot nicht überraschend: „Wir beobachten schon seit einiger Zeit einen Trend zur Entschleunigung. Kosmetische Produkte, die den Menschen kleine Auszeiten gönnen und einen hohen Wohlfühlfaktor haben, sind daher sehr beliebt.“ Da kämen solche Tuchmasken, die ihren Ursprung auf dem koreanischen Schönheitsmarkt haben, gerade zur richtigen Zeit. Fürs Gesicht gebe es sie schon etwas länger in Deutschland, ergänzt die Fachfrau, jetzt kämen sie auch beim Haar zum Einsatz.

Vier bis fünf Euro kostet eine Wärmemaske. Sie ist in der Regel einzeln verpackt und verspricht laut Hersteller zum Beispiel mehr Glanz und einen besseren Schutz für geschädigtes Haar. Das tun normale Haarkuren, die mit den Händen aufs Haar aufgetragen werden, allerdings auch.

Schon beim Öffnen des Plastikbeutels breitet sich ein würziger Duft aus: Lavendel, Wacholder, Basilikum. Es riecht nach Urlaub. In der Verpackung findet sich die Haube, die innenseitig mit Balsam beschichtet ist und sich auseinander falten lässt. Sie muss auf das gewaschene und noch feuchte Haar aufgesetzt werden und lässt sich – je nach Hersteller – mit einem Klebeverschluss fixieren. Damit das gelingt, ist es bei langem Haar notwendig, diese zu einem Dutt hochzustecken. So steht es in der Anwendungsbeschreibung. Birgit Huber erklärt: „Das erinnert an das Tragen einer Duschhaube. Durch eine leichte Massage während der Einwirkzeit werden die Stoffe in das Haar eingearbeitet. Einige Masken entwickeln darüber hinaus noch eine angenehme Wärme, die dazu führt, dass die Pflegestoffe noch besser einwirken können.“

Experten von Kosmetikverbänden loben vor allem den Entspannungseffekt von Tuchmasken. Von „Hair Spa“ sprechen amerikanische Beauty-Konzerne. Für Katrin von Hallwyl, Gründerin der Haarpflege-Marke „Ikoo“, gab es noch praktischere Gründe, den Tuchmasken-Trend nach Deutschland zu holen. Ihre Sprecherin Mona Weber erklärt: „Als Unternehmerin ist sie selbst oft auf Reisen und hatte immer Probleme damit, wegen der Beschränkungen fürs Handgepäck bei Flugreisen all ihre Haarpflegeprodukte unterzubringen. Warum also nicht die Form und Funktion der Tuchmasken auch für die Haare entwickeln? Durch die Wärme können die Pflegestoffe besonders gut ins Haar eindringen. So gibt es eine Intensivpflege in nur 20 Minuten, fast wie vom Friseur.“

Ist die Einwirkzeit vorbei, geht es ans Auswaschen. Dazu genügt es, die Haube abzuziehen und die Haare mit lauwarmem Wasser abzuspülen. Zurück bleibt eine Menge Plastik. „Die Tuchmasken können im Anschluss ganz problemlos im Hausmüll entsorgt werden“, sagt Birgit Huber. Immerhin: Die äußere Verpackung eignet sich fürs Recycling. Laut des Kosmetik-Konzerns „L’Oréal“ können die Tuchmasken normale Haarspülungen ersetzen. Wer sie verwendet, braucht an diesem Tag also keine zusätzlichen Pflegeprodukte. Dass der Aufwand bei kürzeren Haaren allerdings nicht in Relation zu den Kosten pro Anwendung steckt, macht die Firma selbst klar: Sie bietet die Wärmemasken zumindest in Deutschland im Rahmen einer Produktlinie an, die sich ausschließlich an Frauen mit langen Haaren richtet.

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