Gesundes Haar statt Zottelkopf

Frankfurt · Das Kopfhaar ist empfindlicher, als man denkt. Heiße Föhnluft und sogar ein Handtuch zum Trockenrubbeln können es beschädigen. Mit ein paar Vorsichtsmaßnahmen lässt sich das jedoch einfach verhindern.

 Schönes, langes Haar ohne Spliss? Mit ein paar Tricks und der richtigen Pflege ist das kein Problem. Foto: Eucerin/beautypress

Schönes, langes Haar ohne Spliss? Mit ein paar Tricks und der richtigen Pflege ist das kein Problem. Foto: Eucerin/beautypress

Foto: Eucerin/beautypress

Die gute Nachricht vorweg: Es ist normal, dass rund 30 bis 100 Haare am Tag ausfallen. Das bemerkt man kaum, denn der Mensch hat bis zu 150 000 Haare auf dem Kopf. Diese Zahl ist aber abhängig von Struktur und Farbe. Blonde haben laut Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel (IKW) mit 140 000 Haaren im Schnitt mehr als Dunkelhaarige mit rund 100 000. Dafür sind die der Blonden in der Regel feiner. Aber wie gelingt es, dass Haare gesund bleiben und glänzen?

Wichtig ist es, das Haar richtig zu föhnen. Zu heiße Luft kann es beschädigen. "Am besten den Föhn nie heißer machen, als man es am Handgelenk verträgt", rät Jens Dagné von der Friseurvereinigung Intercoiffure Deutschland. Aber vom Föhnen mit ganz kalter Luft hält Antonio Weinitschke vom Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks in Köln nichts. Eine Bluse könne auch nicht kalt gebügelt werden, sagt er. "Bei den Haaren würde es ewig dauern, bis sie trocken sind, und sie lassen sich nicht formen."

Stattdessen empfiehlt der Friseurmeister, gezielt mit einer Düse und in Wuchsrichtung der Haare zu föhnen. Dann wird die Schuppenschicht nicht aufgeraut. Dagné rät sogar, nur den Haaransatz zu föhnen und Längen und Spitzen an der Luft trocknen zu lassen. "Unbedingt vor dem Föhnen Hitzeschutzspray auftragen", fügt er hinzu.

Auch mit dem Handtuch kann man einiges falsch machen. Starkes Rubbeln raut die Schuppenschicht der Haare auf, erläutert Dagné. Dadurch wirke das Haar stumpf. Die Haare werden besser in ein Handtuch eingeschlagen und sanft gedrückt. Die Frage nach dem passenden Shampoo ist schwierig zu beantworten, denn die Produktpalette ist riesig. Der IKW rät grundsätzlich: Wer kurzes bis schulterlanges Haar hat, das nicht stärker beschädigt ist, kann Shampoos für normales Haar verwenden. Für längeres Haar, das auch anfälliger für Spliss ist, gibt es spezielle Produkte. Sie pflegen vor allem die alten Haarspitzen.

Wer die Haare häufig reinigt, sollte auf Produkte mit neutralem bis schwach saurem pH-Werte achten. Manche dieser Shampoos haben rückfettende Substanzen wie natürliche Öle, die dafür sorgen, dass die Haare bei häufigem Waschen nicht entfetten. Feines Haar ist meist empfindlich, daher enthalten entsprechende Shampoos aktivierende und strukturverbessernde Zusätze wie Proteine oder kationische Polymere.

Bei Spliss rät Weinitschke zu Shampoos mit Feuchtigkeit und Proteinverstärkern. "Konditioner schließt zudem die Schuppenschicht." Zudem sollten Verbraucher bei Pflegeprodukten wie Sprühkur und Stylingschaum auf einen Hitzeschutz achten. Die Deutsche Haut- und Allergiehilfe empfiehlt, die noch feuchten Spitzen mit warmem Olivenöl einzureiben. Das verhindere weiteres Aufspalten der Haare. Ist das Haar gespalten, hilft laut Dagné nur noch die Schere.

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