Gallensteine erhöhen das Infarktrisiko

Bei Patienten, die an Gallensteinen leiden, steigt nicht nur das Risiko für Diabetes, zeigt eine Untersuchung des Instituts für Ernährungsforschung. Sie haben auch häufiger Herzinfarkte.

Potsdam. Patienten mit Gallensteinen haben ein um 25 Prozent erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten, warnt das Deutsche Institut für Ernährungsforschung in Potsdam-Rehbrücke. Die Potsdamer Wissenschaftler werteten für ihre Untersuchung Informationen von über 46 000 deutschen Teilnehmern der sogenannten Epic-Studie (European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition) aus. Über 4800 Teilnehmer der Studie litten an Gallensteinen. Gut 900 Studienteilnehmer erlitten während des achtjährigen Untersuchungszeitraums einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall, 134 kamen aus der Gruppe der Patienten mit Gallensteinen. Die medizinische Statistik, so Janine Wirth, Autorin der Untersuchung, zeige auch, dass eine Entfernung der Gallenblase das Herz-Kreislauf-Risiko dieser Patienten nicht verändert.

Bereits vor drei Jahren hatte eine Studie von Cornelia und Steffen Weikert vom Institut für Ernährungsforschung ergeben, dass Menschen mit Gallensteinen ein um 42 Prozent erhöhtes Risiko für Typ-2-Diabetes haben.

Die Potsdamer Wissenschaftler empfehlen aus diesem Grund allen Ärzten, die Gallensteine bei ihren Patienten diagnostizieren, bei der Betreuung immer auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Leiden und Diabetes im Blick zu behalten. Wichtig sei für die Patienten zudem eine Änderung ihres Lebensstils und der Ernährung. Massives Übergewicht gelte dabei als ein wesentlicher Risikofaktor.

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