Entspannt durch die kalte Jahreszeit

Köln · Yogaübungen, eine Gesichtsmaske, richtige Ernährung oder ein gutes Buch. Es gibt viele Möglichkeiten, auch zuhause für Wohlgefühl zu sorgen, und mit Energie durch die triste Herbst- und Winterzeit zu kommen.

 Ein „Cleopatra-Bad“ tut nicht nur der Haut gut, sondern sorgt auch für viel Entspannung. Foto: Tetesept/beautypress

Ein „Cleopatra-Bad“ tut nicht nur der Haut gut, sondern sorgt auch für viel Entspannung. Foto: Tetesept/beautypress

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Regen, Sturm, Nebel und Kälte - bei solchem Wetter sehnt sich manch einer nach dem Winterschlaf: Einschlafen, wenn die Herbstsonne zum letzten Mal erstrahlt, und aufwachen, wenn der Frühling mit milden Temperaturen und Blütenduft für gute Stimmung sorgt. Doch die Natur gönnt dem Menschen keine so langen Pausen. Trotzdem lässt sich die kalte Jahreszeit auch ohne Dauerschlaf überstehen: mit kurzen Auszeiten, die für Wohlgefühl und Entspannung sorgen. Wer sich einen Wellnesstag daheim gönnt, sollte diesen aber gut vorbereiten, damit er seine Wirkung optimal entfalten kann.

Sojajoghurt statt Croissant

 Die Haut braucht bei kalten Tagen Zuwendung – eine Maske spendet besonders viel Pflege. Foto: Nivea/beautypress

Die Haut braucht bei kalten Tagen Zuwendung – eine Maske spendet besonders viel Pflege. Foto: Nivea/beautypress

Foto: Nivea/beautypress

"Es ist sinnvoll, einen Tagesplan zu erstellen und Kernzeiten zu definieren", sagt Jürgen Pagel, Vorsitzender des Bundesverbands Personal Training (BPT). Vor allem ein guter Start in den Tag sei wichtig. Statt Crémant und Croissants rät er zu einem reichhaltigen und gesunden Frühstück, um "Kraft und Energie" für den Tag zu tanken, eine Mischung aus Eiweißen, Kohlenhydraten und Fetten mit Betonung auf den Kohlenhydraten. Pagel empfiehlt einen Sojajoghurt mit verschiedenen Obstsorten, Walnüssen, zwei Esslöffeln Olivenöl und einem Esslöffel Leinöl. Danach bringen Stretchingübungen Kreislauf und Verdauung in Schwung.

Die Haut kann an solch einem Tag in den Fokus rücken. Ob Creme, Maske oder Peeling - wichtig ist, dass die die Produkte auf den Hauttyp abgestimmt sind. Das betont Uta Schlossberger, Dermatologin mit eigener Praxis in Köln : "Eine trockene Haut benötigt mehr Feuchtigkeit, eine besonders trockene Haut eine fetthaltige Pflege." Der Hautarzt oder eine Kosmetikerin könne den Hauttyp bestimmen. Nach der Reinigung werden Hautschüppchen mit einem Peeling entfernt. Die Auswahl im Handel ist groß, doch in der Küche sind auch Zutaten für selbst gemachte "Rubbelpasten" zu finden. Das Internet bietet eine Vielzahl an Rezepten, die Leinsamen, Zucker, Weizenkleie oder Meersalz enthalten.

Nach dem Peeling kann die Haut Pflegestoffe besonders gut aufnehmen. Uta Schlossberger empfiehlt ein "Cleopatra-Bad". Dabei sorgen Sahne, Honig und Olivenöl dafür, dass der natürliche Schutzmantel der Haut wieder hergestellt wird. An einem Wohlfühltag wird das Wannenbad zum Baderitual. Duftkerzen, Musik, eine Tasse Tee am Wannenrand - rund 20 bis 30 Minuten sollte das Bad dauern, "sonst entzieht das Wasser der Haut Feuchtigkeit", sagt Schlossberger. Als maximale Wassertemperatur empfiehlt sie 37 Grad. "Danach sollte der Körper nicht mit dem Handtuch abgerubbelt, sondern nur abgetupft werden", erklärt Schlossberger. Außerdem warnt sie vor dem Überpflegen: "Zu viele Pflegestoffe überfordern die Haut. Sie werden nicht mehr aufgenommen, sondern liegen auf der Haut und lassen diese unschön aussehen." Auch für weiche Hände und Füße hat die Expertin einen Tipp: Hand- und Fußcreme großzügig auftragen, Handschuhe und Socken anziehen und diese dann eine halbe Stunde einwirken lassen. Eine ähnliche Wirkung habe Honig für die Lippen.

Bei Augenringen schlägt sie eine Kombination aus Augenmaske oder mit Pflegestoffen angereicherte Augenpads sowie eine leichte Klopfmassage vor. Wichtig sei ausreichend Schlaf, denn dabei regeneriert die Haut. Doch nicht nur deshalb sollte am Wohlfühltag ein Nachmittagsschläfchen auf dem Programm stehen, die Entspannung sorgt auch für innere Ruhe. Stress hingegen "macht die Haut dünn und faltig", sagt Schlossberger.

Personaltrainer Jürgen Pagel, der seit Jahren große deutsche Unternehmen in Sachen Stressmanagement berät, empfiehlt Yoga- und Atemübungen. "Die Atmung ist das Erste, was sich bei Stress verändert, also auch das Erste, was man beeinflussen kann." Das geht am besten in der freien Natur. Bei einem ausgedehnten Spaziergang kommen Körper, Geist und Seele zur Ruhe. In der kalten Jahreszeit ist dabei nicht nur wind- und wetterfeste Kleidung wichtig, sondern auch der entsprechende Hautschutz. "Wir Hautärzte empfehlen bei jedem Wetter eine Hautpflege mit UV-Pflege", erläutert Schlossberger. Da die Haut auf Kälte gereizt reagiert und der Fettstoffwechsel bei Minusgraden reduziert ist, kann diese mit sogenannten Coldcreams geschützt werden.

Für einen natürlichen Hautschutz von innen rät die Ärztin zu Lebensmitteln, die viele Antioxidantien enthalten, zum Beispiel Beeren. Ein leckerer Smoothie bringt außerdem gute Laune. Pagel rät zu grünen Nahrungsmitteln: "Das reduziert den Cortisol-Spiegel." Diese stressbedingte Chemikalie ist an vielen Stoffwechselvorgängen beteiligt. Doch produziert der Körper zu viel davon, können vermehrtes Schwitzen, Verdauungsstörungen und Erschöpfung die Folge sein. Also: "Grünzeug" wie Salat, Kohl und Gurken statt Schokolade. Überhaupt rät er von Lebensmitteln mit wenigen Nährstoffen, aber hohem Kaloriengehalt ab.

Gut, dass es Alternativen gibt, die ebenfalls ein Wohlgefühl erzeugen - und das ganz ohne Kalorienbilanz. Ein gutes Buch, ein schöner Film, ein ausgiebiges Telefonat mit einem Freund, ein romantischer Kuschelabend mit dem Partner - es gibt jede Menge Möglichkeiten, sich Gutes zu tun. Damit wird der Wohlfühltag zum Erlebnis. Und wer sich das regelmäßig gönnt, kommt auch gut durch die kalte Jahreszeit.

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