Die Wüstenlilie schützt die Haut

Düsseldorf · Dass der gelartige Saft aus den Aloe-vera-Blättern schmerzlindernd und entzündungshemmend wirkt, ist seit Langem bekannt. Doch auch als Schönheitsmittel kommt er zum Einsatz. Der Deutsche Wellness-Verband informiert über die Pflanze, ihre wertvollen Inhaltsstoffe und deren Wirkung.

 Aloe-vera-Gel wird aus dem Blattinneren der Pflanze gewonnen. Foto: Vetre/Fotolia

Aloe-vera-Gel wird aus dem Blattinneren der Pflanze gewonnen. Foto: Vetre/Fotolia

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Schon Cleopatra soll ihre Haut mit dem Gel aus der Aloe Vera frisch und straff gehalten haben. In Mittelamerika, Indien und den angelsächsischen Ländern gehört Aloe vera seit Jahrhunderten zur Naturapotheke. Heute beträgt der Umsatz mit Aloe-vera-Produkten nach Angaben des International Aloe Science Council (IASC) über 100 Milliarden Dollar weltweit. Das Gel aus dem Innern der Aloe-vera-Blätter soll bei kleinen Schnittwunden oder leichten Verbrennungen, Mückenstichen, leichtem Sonnenbrand und Akne schmerzlindernd und entzündungshemmend wirken. Immer öfter wird Cremes und anderen Hautpflegeprodukten Aloe-vera-Gel zugesetzt. Es soll feuchtigkeitsspendend und hautglättend wirken. Allerdings ist das pure Gel sehr viel wirkungsvoller als Cremes oder Masken mit Aloe vera, heißt es dazu auf der Homepage des Deutschen Wellness-Verbands.

Innere Anwendung

Bevor die Aloe vera als Schönheitspflanze in Deutschland populär wurde, war sie für ihre abführende Wirkung durch die Wirkstoffe Aloin und Anthrachinone bekannt, die sich in der äußeren Pflanzenschicht befinden. Allerdings raten Experten von der Dauer-Einnahme dieser Wirkstoffe ab, da sie in Verdacht stehen, bei längerer Anwendung Krebs zu erzeugen. Relativ neu ist die Verwendung von Aloe-vera-Saft in Lebensmitteln wie etwa Joghurt und Drinks. Innerlich eingenommen soll das Aloe-vera-Gel den Darm entgiften und das Immunsystem stärken.

Die kühlende Wirkung des Aloe-Gels auf sonnenheißer Haut oder bei Mückenstichen ist leicht nachzuvollziehen. Einige Studien bestätigen nach Angaben des Deutschen Wellness-Verbands auch die entzündungshemmende und heilende Wirkung des Pflanzengels bei kleinen Abschürfungen und Ausschlag. Verantwortliche Stoffe sind die im Aloe-Gel enthaltene Salizylsäure und der Mehrfachzucker Acemannan. Für andere "wunderbare" Heilwirkungen fehlen allerdings jegliche wissenschaftliche Beweise. Auch die häufig angeführte Heilkraft bei Diabetes, Allergien oder Neurodermitis hält keiner wissenschaftlichen Überprüfung stand. Da der frisch gepresste Saft sehr sauerstoffempfindlich ist, sind den Getränken und Nahrungsergänzungsmittel mit Aloe-Saft häufig große Mengen an Konservierungsstoffen zugesetzt. Verbraucherschützer meinen außerdem, dass man die Vitamine, mit denen Aloe-Produkte werben, einfacher durch den Genuss von heimischem Obst zu sich nehmen könnte.

Ein Problem ist auch der diffuse Vertrieb von Aloe-Produkten über das Internet. "Ein Teil der Händler ist nicht seriös", warnt der Deutsche Wellness-Verband. Wer Aloe-vera-Gel-Produkte beziehen möchte, sollte auf das Siegel des "International Aloe Science Council" (IASC) oder auf das Bio-Siegel achten. Beide Siegel stehen für Produkte, die ohne Konservierungsstoffe auskommen und möglichst schonend hergestellt wurden.

wellnessverband.de

Zum Thema:

Auf einen BlickAloe Vera (Aloe barbadensis miller), auch Wüstenlilie genannt, ist eine fleischige Pflanze aus der Familie der Liliengewächse. Sie wird etwa 60 Zentimeter hoch und wächst vor allem in trockenen Landstrichen, wie in Afrika, Südamerika oder Kalifornien. Der geruchlose, klare Saft aus dem Markgewebe wird seit alters her als Heilmittel verwendet.Extrakte aus Aloe vera werden sowohl äußerlich als auch innerlich angewendet und erfahren derzeit einen richtiggehenden Boom. Der gelartige Saft des Blattinnern enthält eine ganze Reihe Mineralstoffe, wie Eisen, Kalzium, Kalium, Magnesium, Mangan, Natrium und Zink. In dem Aloe-Saft sollen 160 bis 450 "bioaktive" Wirkstoffe sein. Die Zahlen schwanken je nach Quelle. np

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