Die Schüttelkrankheit entwickelt sich stets schleichend

Saarbrücken · (ml) Morbus Parkinson ist eine der häufigsten Erkrankungen des Nervensystems. Sie ist nach dem britischen Arzt James Parkinson benannt, der die typischen Symptome erstmals beschrieben hatte. Besonders betroffen sind Teile des Gehirns, die für die Bewegungssteuerung zuständig sind.

Die Schädigung der Gehirnzellen führt zu Bewegungsstörungen.

Auffällig ist das Zittern bei gezielten Bewegungen, zum Beispiel, wenn man eine Tasse oder seine Lesebrille greifen will. Das Zittern erfasst vor allem die Hände und Arme ("Schüttelkrankheit"). Parkinson entwickelt sich schleichend. Betroffene können sich nicht mehr so geschmeidig bewegen wie zuvor, weil ihre Muskeln versteifen, ehemals flüssige Bewegungen, zum Beispiel bei der Hausarbeit, beim Handwerken oder beim Zähneputzen, erscheinen gehemmt. Schließlich fällt es sogar schwer, vom Stuhl oder aus dem Bett aufzustehen.

Parkinson tritt in der Regel im höheren Lebensalter auf. Die Diagnose wird meist zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr gestellt. Es gibt allerdings auch jüngere Patienten . Etwa zehn Prozent sind bei der Diagnose noch keine 40 Jahre alt. Bei den über 60-Jährigen erkrankt etwa einer von 100 Menschen an Morbus Parkinson . Insgesamt wird die Zahl der betroffenen Patienten in Deutschland auf 240 000 bis 280 000 geschätzt. Nach Alzheimer (1,2 Millionen Betroffene) ist Parkinson die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung.

Männer erkranken 1,5-mal häufiger als Frauen. Zu diesem Ergebnis kamen Mediziner der Universität von Virginia (USA), die sieben Parkinsonstudien aus den USA, China, Polen, Italien, Spanien und Finnland ausgewertet hatten. Warum Männer häufiger betroffen sind, ist noch nicht geklärt. Experten gehen davon aus, dass mit der steigenden Lebenserwartung die Anzahl der Parkinsonpatienten in den nächsten Jahren deutlich zunehmen wird.

Bei Parkinson gilt ein Geh- oder Lauftraining als besonders hilfreich. Bei schweren Fällen erproben Wissenschaftler die Stochastische Resonanztherapie. Dabei stehen die Patienten auf zwei Platten, die unregelmäßig vibrieren. Die Experten gehen davon aus, dass durch das Balancieren auf den vibrierenden Platten im Gehirn vermehrt Dopamin ausgeschüttet wird. An diesem Botenstoff mangelt es Parkinson-Patienten.