Beauty Die besten Methoden gegen Hexenhaare

München · Störende Borsten an Kinn und Hals können mittels Laserlicht, Enzymcreme oder Nadelepilation entfernt werden.

 Werden unliebsame Haare im Gesicht mit einem Laser entfernt, schützt eine spezielle Brille die Augen der Patientin.

Werden unliebsame Haare im Gesicht mit einem Laser entfernt, schützt eine spezielle Brille die Augen der Patientin.

Foto: Getty Images/ iStockphoto/danr13

Hexenhaare gehören für viele Frauen zu den unliebsamen Erscheinungen im Gesicht. Schon der Name klingt unappetitlich und wenn die Haare auftauchen, haben viele den Reflex, sie sofort auszureißen. Hautarzt Dr. Christoph Liebich kennt das Problem aus seiner Praxis: „Es betrifft oft Frauen ab etwa 50 Jahren, oft Frauen in den Wechseljahren. In dieser Zeit geraten die Hormone aus dem Gleichgewicht, der Östrogen-Spiegel sinkt. Außerdem sprießen die Hexenhaare, wenn der Körper einen Testosteron-Überschuss produziert. Auch Übergewicht kann ein Faktor sein, der das Wachstum begünstigt.“

Es könne aber auch Frauen treffen, die einfach genetisch vorbelastet seien, es treffe dunkle wie helle Typen. Oft sprießen die Haare seiner Beobachtung zufolge auch aus Muttermalen.

Hexenhaare, manchmal auch Teufelshaare genannt, sind dicker als normaler Haare, widerspenstiger und borstiger. Sie zu zupfen oder auszureißen, hält der Dermatologe aus München allerdings für keine gute Idee. „Wenn man reißt, entsteht eine mechanische Reizung und die sollte man unbedingt vermeiden.“ Es könnten Entzündungen entstehen. Da sei es besser, sie einfach abzuschneiden, auch wenn das in seinen Augen keine optimale Lösung ist. Denn sie wachsen recht schnell an gleicher Stelle wieder nach.

„Meist löst sich das Problem, wenn man das Muttermal entfernt“, erklärt der Hautexperte vom Berufsverband der Deutscher Dermatologen. „Damit schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe. Denn dann wächst auch kein Haar mehr nach.“

Wer seine Hexenhaare langfristig loswerden möchte, dem rät Liebich zu einer Lasertherapie. Dabei zerstören Lichtimpulse die Haarwurzel. „Man kann mehrere Stellen gleichzeitig lasern, und meistens reichen zwei bis vier Sitzungen aus, um einen Erfolg zu erzielen“, erklärt der Hautarzt. Eine Sitzung koste in der Regel um die 100 Euro. Lasern funktioniere allerdings nur bei dunklen Haaren mit hohem Melaningehalt. Blonde oder graue Haaren enthielten zu wenig von diesem Farbpigment. Frauen mit heller Haut und dunklen Haaren hätten daher die besten Voraussetzungen. Auch sensible Stellen am Hals seien kein Problem.

Christoph Liebich stellt jedoch klar: „Dass Lasern Erfolg hat, kann man nicht garantieren. Die Behauptung, der Laser wirke dauerhaft, ist Quatsch. Er ist von allen Methoden aber sicher die langfristigste.“ Wer sich für eine Lasertherapie entscheide, für den sei es wichtig, einen optimalen Zeitpunkt zu finden: „Im Frühjahr ist die Haut in der Regel blass vom Winter, da bietet sich das Lasern besonders gut an.“

Auch das deutsche Ärzteblatt kommt zu dem Ergebnis, dass Lasern eine sehr gute und bewährte Methode ist, um Gesichtshaare loszuwerden. Wie klinische Studien bewiesen hätten, führte die Lasertherapie bei knapp 68 Prozent der Probandinnen zur vollständigen oder nahezu vollständigen Haarentfernung.

Besser noch sei die Kombination aus Laser und Vaniqa-Creme. Sie enthalte den Wirkstoff Eflornithin, einen Enzymhemmer. Ihre Anwendung steigerte den Erfolg der Lasertherapie in den Studien um 30 Prozent.

Auch Christoph Liebich sagt, die Enzymcreme habe sich bewährt, vor allem bei einem weiteren Phänomen, das viele Frauen kennen: dem Damenbart. „Nicht jede Frau mag aber eine chemische Behandlung“, berichtet der Dermatologe, „manche haben da Vorbehalte, sie fürchten zu viel Chemie auf der Haut.“ Beim Damenbart sollten Frauen immer auch mit einem Gynäkologen abklären, ob nicht ein hormonelles Problem vorliege. Liebich betont: „Erst wenn das abgeklärt ist, werden wir als Hautärzte tätig.“

Vor anderen Enthaarungsmethoden rät das Deutsche Ärzteblatt ab: Wachs berge das Risiko der Verbrennung, Bleichen könne die Haut verätzen. Bleibt bei Hexenhaaren noch die Möglichkeit der Elektro-Epilation, auch Nadel-Epilation genannt. „Hierbei wird eine hauchdünne, sterile Sonde in den Haarkanal eingeführt. Nach Platzierung wird auf die Sonde kurz Strom appliziert“, erklärt der Deutsche Verband Elektro-Epilation. Die Haarwurzel werde dann entweder durch Hitze oder eine chemische Reaktion zerstört. Für größere Flächen sei die Methode allerdings nicht geeignet, dafür seien auch helle Haare behandelbar.

Nadel-Epilationen können von speziell geschulten Kosmetikstudios durchgeführt werden. Hautarzt Christoph Liebich gibt allerdings zu bedenken, dass bei der Nadel-Epilation fallweise Vernarbungen auftreten können.

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