„Die beste Arznei für den Menschen ist der Mensch“

München · Vor allem aus Kostengründen sind Krankenkassen generell recht knauserig, was Verordnungen für Massagen und manuelle Therapie angeht. Da spielt es keine Rolle, dass die Heilkraft der Berührung längst erwiesen ist.

(ba) Selbst in Rehakliniken ersetzen Maschinen und raffinierte Geräte wo immer möglich die Berührung durch echte Menschen. Der Wasserstrahl simuliert den Masseur, und statt der Physiotherapeutin bewegt eine elektrische Schiene das frisch operierte Bein mit dem neuen Kniegelenk.

Wer es sich jedoch leisten kann, verschafft sich die Segnungen der Berührung mit alternativen Verfahren, darunter Bindegewebsmassagen wie Rolfing, manuelle Methoden wie Osteopathie oder Chiropraktik, Körpertherapie wie Biodynamik und Bioenergetik, zahllose Massageformen wie Reiki, Tuina , hawaiianische und ayurvedische Massage . Für fast alle von ihnen müssen Patienten selbst in die Tasche greifen.

Einzig die Osteopathie hat es bisher in den Katalog einiger Krankenkassen geschafft. Sie stellt die heilenden Hände des Therapeuten und die Wirkungen der Berührung auf das tiefer liegende Bindegewebe ins Zentrum ihres Theoriegebäudes.

Man kann davon ausgehen, dass viele Erfolge solcher alternativen Methoden zu einem guten Teil auf die Wirkung der Berührung und das Gefühl der Zuwendung zurückgehen. Geahnt haben Mediziner das schon lange - mindestens seit Paracelsus im 16. Jahrhundert. Der wusste: "Die beste Arznei für den Menschen ist der Mensch."

Buchtipp: Werner Bartens:

Wie Berührung hilft. Warum Frauen Wärmflaschen lieben und Männer mehr Tee trinken sollten. Knaur-Taschenbuch, 12,99 Euro

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