Coole Knödel auf dem Kopf

Düsseldorf · Mit ein paar Handgriffen lässt sich längeres Männerhaar zum perfekten Knoten zwirbeln. Alles, was man dazu braucht, sind ein Haarband und eine ausreichende Haarlänge. Welcher Dutt zu welchem Typ passt, erklärt unser Experte.

 Lasse Matberg, norwegischer Marineoffizier, ist im Internet durch seine Haarknödel-Fotos zu Berühmtheit gelangt. Foto: Espen Lockert

Lasse Matberg, norwegischer Marineoffizier, ist im Internet durch seine Haarknödel-Fotos zu Berühmtheit gelangt. Foto: Espen Lockert

Foto: Espen Lockert

Lasse Matberg sieht so aus, wie man sich meist einen Wikinger vorstellt: groß, robust, bärtig und rötlich-blonde Wallemähne. Der Norweger ist in den sozialen Netzwerken jüngst zu einer Berühmtheit geworden, weil er regelmäßig Fotos von sich und seinen wechselnden Duttfrisuren auf Instagram postet und dafür Millionen Klicks bekommt. Sein Haarknödel wirke so lässig, als sei er damit gerade aus dem Bett gestiegen, sagen seine Fans. Lasse, der im echten Leben Marineoffizier ist, wird derzeit weltweit als neuer "Mister Man Bun", also "Mister Männerdutt", gefeiert. Er ist der Beweis dafür, dass der Haarknoten auch 2016 immer noch zu den Trendfrisuren schlechthin gehört.

Dabei hatte Hollywood-Stylist Anthony Holguin im April in einem Interview mit dem "E!News"-Magazin das Ende des "Man Bun" kommen sehen, weil Stars wie Johnny Depp oder Jared Leto ihre kinnlangen Haare neuerdings lieber "offen" tragen: als "Long Bob" sozusagen, in Fachkreisen verkürzt "Lob" genannt.

Bequeme Lösung

Die Mähne hochzustecken, hat für viele Männer eben auch ganz praktische Gründe. Ein Dutt stört nicht beim Sport und man schwitzt einfach weniger im Sommer, verraten Langhaarträger. So mancher Duttträger gibt auch zu, dass er einfach zu faul ist, seine Haare zurecht zu machen und er deshalb zum Haargummi greift.

Es gibt mehrere Varianten, einen Haarknoten auszurichten und am Kopf zu platzieren. "Erlaubt ist, was gefällt und den jeweiligen Typ unterstreicht", erklärt Schwarzkopf-Haarexperte Armin Morbach. "Der sogenannte Half Bun ist zum Beispiel ein Style, bei dem nur das obere Deckhaar zusammen gebunden wird. Er passt besonders gut zu Männern, die eine Mischung aus Zopf und offenem Haar mögen." Die Frisur funktioniert seiner Erfahrung nach schon bei kinnlangen oder kürzeren Haaren.

Für den sogenannten "Top Knot", der nestartig am Oberkopf gebunden wird und laut Armin Morbach besonders "lässig und cool" aussieht, müssen die Haare mindestens schulterlang oder sogar eher etwas länger sein, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Ebenfalls schulterlang sollten sie für den sogenannten "Sleek"-Dutt sein. Morbach: "Dabei werden die Haare mit Gel oder Wachs zurück gekämmt und dann zusammen gebunden."

Männern mit Undercut, also an der unteren Kopfpartie sehr kurz rasierten Haaren, tragen häufig auch "Semi Buns", halbe Knoten. Dabei wird nur der lange Teil des Haares am Oberkopf verknotet. Zum Befestigen reicht dabei ein Haargummi . "Wichtig ist, dass eins ohne Metall-Elemente verwendet wird. Es schont die Haare und verhindert, dass die Haaroberfläche unnötig strapaziert wird", rät der Experte. "Für mehr Halt kann außerdem ein Haarspray verwendet werden."

Mit Primer glätten

Damit der Dutt gepflegt aussieht, sind ein paar Vorbereitungen nötig. "Frisuren halten meist am besten, wenn sie am Tag vorher gewaschen wurden, denn so bekommen sie mehr Griff und lassen sich einfacher stylen", verrät Armin Morbach. Bei frisch gewaschenem Haar sei es daher ratsam, einen sogenannten Primer zu verwenden. Das Produkt kennen Frauen normalerweise als Grundlage fürs Make-up. Damit sollen Unebenheiten kaschiert werden. Doch die Kosmetikfirmen haben Primer-Produkte inzwischen auch für die Haare entwickelt. Er soll die Haarstruktur verbessern. Die Beauty-Marke Wella erklärt, er wirke wie "glättendes Serum" und mache die Haare geschmeidiger.

Besondere Pflege ist auch notwendig, wenn der Haarknoten stundenlang getragen wurde und zum Beispiel nach dem Sport verschwitzt ist. Morbach: "Männer, die viel Sport treiben, sollten auf eine Pflege setzen, die fettigem Haar vorbeugt und die Kopfhaut beruhigt."

Bart zum Dutt

Einen Spezialtipp für Duttträger mit Voll- oder Dreitage-Bart haben die Bloggerinnen von "Mann am Kamm" parat. Ihrer Meinung nach sollte der Bart zum Dutt nie perfekt getrimmt sein, sondern "um die Haarlinie herum ganz natürlich" aussehen.

Ein Rat, den auch Lasse Matberg zu befolgen scheint. Sein wilder Bart ist inzwischen genauso sein Markenzeichen, wie seine perfekt geknotete Löwenmähne.

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