Bestimmte Darm-Bakterien holen mehr Kalorien aus der Nahrung

Bedfordshire · (ml) Viele Forschungsergebnisse legen nahe, dass die Bewohner der Industriestaaten mit der Nahrung zu wenig Ballaststoffe (Gemüse, Getreide, Salat, Hülsenfrüchten) verzehren. Die britische Evolutonsbiologin Dr. Alanna Collen rechnet vor, dass Erwachsene in Großbritannien in den 40er Jahren täglich 70 Gramm Ballaststoffe zu sich nahmen, heute im Durchschnitt nur noch 20 Gramm.

 In Darm und Darmwand siedeln viele Bakterienarten. Foto: Fotolia

In Darm und Darmwand siedeln viele Bakterienarten. Foto: Fotolia

Foto: Fotolia

Offenbar sorgt eine pflanzliche, ballaststoffreiche Ernährung für ein "schlankes" Darmmikrobiom - damit ist die Gesamtheit der Bakterien im Darm gemeint - und somit für eine schlanke Figur. Bei den Getränken sollte man hauptsächlich Wasser und ungesüßten Tee bevorzugen.

Auf einem Kongress zum Darmmikrobiom in Miami erklärten Wissenschaftler, dass anhand der Bakterienarten, die sich im Darm angesiedelt haben, vorhergesagt werden kann, ob eine bestimmte Ernährung wahrscheinlich zu Übergewicht führen wird. Gewisse Arten von Bakterien deuteten auf Darmentzündungen und ein erhöhtes Krebsrisiko hin. Es gebe immer mehr Nachweise dafür, dass bei Patienten mit Stoffwechselerkrankungen die Zusammensetzung der Darmmikrobioms deutlich verändert ist.

Professor Dr. Max Nieuwdorp von der Universität Amsterdam erläuterte, wenn sich bestimmte Bakterienarten im Darm anreicherten, sei das ein Hinweis darauf, dass eine Insulinresistenz drohe, die wie Fettleibigkeit eine mögliche Vorstufe zu Typ-2-Diabetes ist. Diabetes-Patienten weisen eine geringere Menge von Bakterien auf, die gesunde Buttersäure erzeugen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort