Übergewicht Immer mehr Schwangere sind zu dick

Berlin · Rund 40 Prozent der werdenden Mütter haben bei ihrer ersten Schwangerschaftsuntersuchung Übergewicht.

Übergewicht: Immer mehr Schwangere sind zu dick
Foto: dpa/Caroline Seidel

(np) Viele Kinder in Deutschland starten schon bei Geburt mit einem Gesundheitsrisiko ins Leben, denn ihre Mütter  sind zu dick, warnt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). Schwangere seien immer öfter übergewichtig oder sogar adipös – mit diesem Fachausdruck bezeichnen Mediziner krankhaftes Übergewicht. In der neuesten Ausgabe ihres Ernährungsberichts, in dem Daten aus dem Jahr 2017 ausgewertet sind, erklärt die DGE, 40 Prozent der werdenden Mütter seien bei der ersten Schwangerschaftsuntersuchung übergewichtig gewesen, im Jahr 2007 waren es noch sechs Prozentpunkte weniger.

„Das hat Folgen für Mutter und Kind“, sagt Professor Helmut Heseker von der Universität Paderborn. Nicht nur die Gesundheitsrisiken der Mütter wüchsen, Übergewicht während der Schwangerschaft erhöhe auch das Risiko ihres Nachwuchses für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Bluthochdruck und mehrere Stoffwechselstörungen, die Ärzte zusammengenommen als Metabolisches Syndrom bezeichnen.

Der Anteil der Neugeborenen mit sehr hohem Geburtsgewicht (über 4,5 Kilogramm) sei seit den 1990er Jahren immerhin von 1,6 Prozent auf 1,2 Prozent im Jahr 2017 gesunken. Doch 15 Prozent der Drei- bis 17-Jährigen seien heute zu dick, bei fast sechs Prozent sprechen die Mediziner von Adipositas. Mindestens jedes zweite übergewichtige Kind im Vorschulalter nehme das Übergewicht mit in die Pubertät.

Bei den Erwachsenen seien zwei Drittel der Männer und 40 Prozent der Frauen übergewichtig. Bei den Senioren lägen die Werte noch höher, so die Deutsche Gesellschaft für Ernährung.

Eine Datenbank für Kliniken, Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen können sie unter https://adipositas-selbsthilfe.com finden.

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