Impfung Grippeimpfung schützt Schlaganfall-Patienten

Berlin · (np) Sämtliche Infektionskrankheiten erhöhen das Risiko für einen Schlaganfall und einen Herzinfarkt, denn sie können das Blutgerinnungssystem aktivieren, warnt die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG).

 Ärzte raten Schlaganfall-Patienten nachdrücklich zur Grippeschutzimpfung.

Ärzte raten Schlaganfall-Patienten nachdrücklich zur Grippeschutzimpfung.

Foto: dpa/Ralf Hirschberger

Deren Mediziner raten aus diesem Grund zur regelmäßigen Grippeimpfung auch als Prävention gegen schwerwiegende Krankheiten des Gefäßsystems.

Eine Zusammenfassung von zwölf klinischen Studien habe ergeben, dass das Risiko für einen sogenannten ischämischen Schlaganfall – bei ihm verstopft ein Blutgerinnsel eine Arterie im Gehirn – einen Monat nach einer akuten Infektion um mindestens das Doppelte erhöht sei, schreibt die medizinische Fachgesellschaft. Das Schlaganfallrisiko steige vor allem nach akuten Infektionen der Atem- und der Harnwege, erklärt Professor Armin Grau, der zweite Vorsitzende der Schlaganfall-Gesellschaft. In den ersten drei Tagen nach einer Infektion sei dieses Risiko besonders stark erhöht. Es sinke danach langsam wieder.

„Infektionen und andere Risikofaktoren wie zum Beispiel Bluthochdruck, Diabetes mellitus und Rauchen wirken zusammen und erhöhen das Schlaganfallrisiko“, sagt Armin Grau. Er ist Direktor der Neurologischen Klinik am Klinikum der Stadt Ludwigshafen. Der Schlaganfall könne aus diesem Grund sogar in seltenen Fällen einen jungen Menschen treffen. Der DSG-Sprecher empfiehlt aus diesem Grund allen Herz-Kreislauf-Patienten und vor allen Dingen Menschen, die bereits einen Schlaganfall erlitten haben, sich jährlich gegen Grippe impfen zu lassen.

Der Schlaganfall droht den Herzinfarkt als häufigste Gefäßerkrankung abzulösen, warnt die Gesellschaft für Neurologie. Jährlich erlieden in Deutschland 200 000 Menschen erstmals einen Schlaganfall.

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