Schlafforschung Monitore stören den Schlaf der Kinder

Ulm · Ulmer Forscher berichten nach einer Bildschirm-Studie mit Dreijährigen über „alarmierende Ergebnisse“.

 Kind vor Fernsehen ARCHIV_- ILLUSTRATIOn - Ein f¸nfjahriges Madchen sitzt auf dem Teppich im Wohnzimmer und schaut einen Trickfilm im Fernseher, aufgenommen am 20.11.2011. Jede Stunde vor dem Fernseher wirkt sich bei Kleinkindern einer kanadischen Studie zufolge langfristig auf K?rperumfang und Sportlichkeit aus. Foto: Patrick Pleul dpa (zu dpa-Korr.: ´Dicker und unsportlicher: Fernsehkonsum schadet Kindern langfristigª vom 16.07.2012)  +++(c) dpa - Bildfunk+++

Kind vor Fernsehen ARCHIV_- ILLUSTRATIOn - Ein f¸nfjahriges Madchen sitzt auf dem Teppich im Wohnzimmer und schaut einen Trickfilm im Fernseher, aufgenommen am 20.11.2011. Jede Stunde vor dem Fernseher wirkt sich bei Kleinkindern einer kanadischen Studie zufolge langfristig auf K?rperumfang und Sportlichkeit aus. Foto: Patrick Pleul dpa (zu dpa-Korr.: ´Dicker und unsportlicher: Fernsehkonsum schadet Kindern langfristigª vom 16.07.2012) +++(c) dpa - Bildfunk+++

Foto: picture alliance / dpa/Patrick Pleul

(np) Kleine Kinder, die mit Computern oder Smartphones spielen oder viel fernsehen, schlafen schlechter als ihre Alterskameraden, die in Bilderbüchern blättern oder denen ihre Eltern vorlesen, berichten die Ulmer Epidemiologen Jon Genuneit und Professor Dietrich Rothenbacher in der Fachzeitschrift „Sleep Medicine“. 

Je länger die Kinder fernsehen oder am Computer spielen, desto schlechter werde ihr Schlaf. Die beiden Ulmer Forscher untersuchten in einer Gesundheitsstudie die Schlafqualität von mehr als 1000 Dreijährigen der Geburtsjahrgänge 2012 und 2013. Die Ergebnisse dieser Untersuchung bewerten die beiden Wissenschaftler als „alarmierend“.

Auf den ersten Blick scheint die Mediennutzung der heute Dreijährigen nicht allzu hoch zu sein. 58 Prozent schauten täglich bis zu einer Stunde Filme. Doch als Grenzwert definieren die Wissenschaftler in diesem Alter 30 Minuten Bildschirmnutzung.

Jedes  siebte Kind überschreite diesen Wert mit mehr als einer Stunde am Tag deutlich. Sie litten  unter anderem an „schlafbezogenen Ängsten“ und Tagesschläfrigkeit, erklären die Wissenschaftler. Bei Büchern gebe es diesen Zusammenhang nicht.

Nicht geklärt ist nun allerdings die eigentliche Ursache des Problems. Schlafen Kinder schlecht, weil sie zu viel Zeit am Bildschirm verbringen, oder haben Kinder, die ohnehin schlecht schlafen, einen Hang zu Bildschirmmedien? Das soll als Nächstes in der Ulmer Untersuchung geklärt werden.  In dieser „Spatz“ genannten  Gesundheitsstudie werden neben dem Thema Schlaf auch chronische Erkrankungen im Kindesalter und psychosoziale Fragen untersucht.

www.ulmer-forschen.de

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