Organverpflanzung Mediziner transplantieren Pavianen Schweineherzen

München · (np) Von einer Xenotransplantation sprechen Mediziner, wenn Organe über Artgrenzen hinweg verpflanzt werden. Sie  gilt als eine Möglichkeit, in Zukunft dem Mangel an menschlichen Spenderorganen abzuhelfen.

In Deutschland ist die Zahl der Organtransplantationen auf einen historischen Tiefstand gefallen. Nun berichtet das Klinikum der Universität München von einem „Durchbruch bei der Entwicklung der Xenotransplantation“.

In Tierversuchen  seien erstmals  genetisch veränderte Schweineherzen Pavianen eingepflanzt worden, die damit bis zu einem halben Jahr überlebt hätten. Den Wissenschaftlern um Professor Bruno Reichart sei es dabei gelungen, das komplizierte Verfahren der Lebenserhaltung eines entnommenen Schweineherzens über eine besondere Herz-Lungen-Maschine in den Griff zu bekommen.

Da Schweineherzen nach der Transplantation weiter wachsen, sei es außerdem notwendig gewesen, diesen Prozess mit Medikamenten zu stoppen.

Vier der fünf transplantierten Affen hätten den Eingriff überlebt. Das Erbgut der Schweine, von denen die Herzen stammten, sei verändert gewesen, um Abstoßungsreaktionen zu verhindern, berichtet das Klinikum der Universität München. Die Paviane hätten nach der Transplantation zwar Medikamente benötigt, doch keine Mittel zur Unterdrückung des Immunsystems, die nach der Transplantation menschlicher Spenderorgane gegeben werden müssen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort