Medizin Herzkinder haben gute Noten

Berlin · Schüler mit angeborenem Herzfehler schneiden in der Schule besser ab als der Durchschnitt.

 Kinder mit einem angeborenen Herzfehler, sind in der Schule in aller Regel  sehr erfolgreich, zeigt die Statistik.

Kinder mit einem angeborenen Herzfehler, sind in der Schule in aller Regel sehr erfolgreich, zeigt die Statistik.

Foto: dpa/Thomas Warnack

(np) Ein Herzfehler ist die häufigste angeborene Fehlbildung. Ein Prozent aller Kinder kommt damit zur Welt, erklärt das Kompetenznetz angeborene Herzfehler. Über 30 Universitäten, Forschungsinstitute und Kardiologen sind in diesem Forschungsverbund zusammengeschlossen. Sie sind nun in einer Untersuchung der Frage nachgegangen, wie es um die Schullaufbahn dieser Kinder bestellt ist.

Mehr als 83 Prozent der Kinder, die einen angeborenen Herzfehler haben, besuchen eine normale Grundschule, erklärt das Kompetenznetz. „Herzkinder“ erzielten in ihrer Schulzeit, abhängig von der Schwere ihres Leidens, meist gute Ergebnisse. Knapp die Hälfte erreiche die Hochschulreife. Das sei deutlich mehr als der Bundesdurchschnitt ihrer gesunden Alterskameraden. Von denen habe nur ein Drittel Abitur. Selbst wenn man die Schulleistungen nach der Schwere der Krankheit aufschlüssele, bleibe das Ergebnis positiv. Mehr als ein Drittel der Kinder mit schweren Herzfehlern seien im Abitur erfolgreich, 47 Prozent mit einer mittelschweren Erkrankung und 57 Prozent der Kinder mit einer leichteren Variante.

Die Wissenschaftler des Kompetenznetzes werteten für ihre Analyse Daten einer Onlineumfrage von 2600 Kindern aus. Da dabei der Mädchenanteil mit 59 Prozent überdurchschnittlich war und Mädchen in der Regel bessere Noten haben, sei ein direkter Vergleich nur mit kleinen Einschränkungen möglich. Für Kinder und ihre Eltern seien die Ergebnisse trotzdem eine große Ermutigung, sagt Constanze Pfitzer. Sie ist Ärztin an der Berliner Uniklinik Charité. Die jungen Patienten, insbesondere mit schweren angeborenen Herzfehlern, wiederholten häufiger ein Schuljahr als ihre gesunden Altersgenossen. Das liege aber meist an den Klinikaufenthalten und nicht am Schulstress.

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