Wissen Falsche Ernährung führt vorzeitig ins Grab

Halle · (np) Etwa 4,3 Millionen Menschen sterben in Europa in jedem Jahr an Herz-Kreislauf-Krankheiten. Bei der Hälfte der Todesfälle spiele die Ernährung eine Rolle, erklärt die Uni Halle-Wittemberg. Mindestens jeder dritte Todesfall könne durch eine bessere Ernährung vermieden werden, berichtet ein deutsch-amerikanisches Forscherteam.

 Bei etwa der Hälfte aller Todesfälle in Europa spielt falsche Ernährung eine Rolle.

Bei etwa der Hälfte aller Todesfälle in Europa spielt falsche Ernährung eine Rolle.

Foto: dpa/Franziska Kraufmann

Es wertete Daten der „Global Burden of Disease Study“ aus, die Herz-Kreislauf-Krankheiten in 51 Ländern in der Zeit von 1990 bis 2016 untersucht. Der Ländervergleich habe deutliche Unterschiede zutage gefördert, berichtet die Universität Halle-Wittenberg, die diese Untersuchung koordiniert.

Ungünstig sehen die Daten vor allem für Deutschland aus. Hier hätten 46 Prozent aller Todesfälle (insgesamt 160 000) mit einer unausgewogenen Ernährung zu tun. In Italien (97 000 Todesfälle) sowie in Großbritannien (75 000) seien es 41 Prozent. In Frankreich hätten 67 000 Todesfälle, das entspricht einer Quote von 40 Prozent, mit falscher Ernährung zu tun. In Israel und Spanien gelte nur jeder dritte vorzeitige Todesfall als ernährungsbedingt.

Während in Schweden und Norwegen vor allem zu wenig Nüsse und Samen gegessen werden, mangele es in zentral- und osteuropäischen sowie zentralasiatischen Staaten vor allem an Vollkornprodukten, sagt Studienleiter Toni Meier. Die größten Ernährungsfehler machten die Männer – und dabei sei der Risikofaktor Alkohol noch nicht einmal berücksichtigt. Würde er einbezogen, könne die Statistik noch deutlich ungünstiger ausfallen, erklärt die Ernährungswissenschaftlerin Professor Gabriele Stangl.

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