Klimawandel Klimawandel verstärkt Hochwasser in Deutschland

Wien · (dpa) Deutschland bekommt die Folgen des Klimawandels auch in Form von Hochwassern zu spüren. „Das Hochwassermanagement muss sich an diese neuen Realitäten anpassen, sonst werden die jährlichen Hochwasserschäden noch schneller steigen als bisher“, erklärt Günter Blöschl von der Technischen Universität  Wien.

 Der Klimawandel führt in Deutschland zu mehr Hochwassern, warnen  Wissenschaftler.

Der Klimawandel führt in Deutschland zu mehr Hochwassern, warnen  Wissenschaftler.

Foto: dpa/Harald Tittel

Die Wassermenge der Flüsse bei Hochwasser sei in einigen Regionen Nordwesteuropas in den vergangenen Jahrzehnten deutlich gestiegen. Für ihre Studie werteten die Wiener Wissenschaftler europaweit an mehr als 3700 Wassermessstellen Daten von 1960 bis 2010 aus. Die Messwerte bestätigten die Vermutung, dass der Klimawandel Einfluss auf die Wassermenge bei Hochwasserereignissen hat. „Eine wärmere Atmosphäre kann mehr Wasser speichern“, erklärt der Wiener  Experte. Es gebe  kein europaweit einheitliches Bild, „aber die regionalen Entwicklungen entsprechen alle den vorhergesagten Klimaveränderungen.“ Überschwemmungen richten den Angaben zufolge jährlich weltweit Schäden von mehr als 100 Milliarden Dollar (90 Milliarden Euro) an.

Der Untersuchung zufolge wirkt sich der Klimawandel allerdings nicht überall gleich aus. In Nordwesteuropa und in Deutschland würden die meisten Hochwasserereignisse schwerer, in Südeuropa und in Osteuropa werde  dagegen das Ausmaß der Hochwasser eher abnehmen. Ein wichtiger Grund für die Zunahme von Überflutungen in Nordwesteuropa seien Veränderungen in der atmosphärischen Zirkulation. „Die großen Tiefdruckgebiete ziehen langsamer und weiter nördlich über Europa“, erläuterte Blöschl. Es sei wahrscheinlich, dass sich die Trends auch in den kommenden zwei bis drei Jahrzehnten fortsetzen werden, erklärt der Wissenschaftler der österreichischen Hochschule.

(dpa)
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