Tipps für den Sommer Faustregel für Trinken bei Hitze – so viel Wasser braucht Ihr Körper wirklich

Eine Hitzewelle rollt über das Saarland. Umso wichtiger ist es, ausreichend zu trinken – wie Sie Ihren Körper optimal unterstützen und was Sie auf gar keinen Fall tun dürfen.

 Eine Frau trinkt im Sonnenschein aus einer Flasche sprudelndes Mineralwasser. Draußen ist es richtig heiß - ein kaltes Getränk muss her. Aber ist das eigentlich eine gute Idee?

Eine Frau trinkt im Sonnenschein aus einer Flasche sprudelndes Mineralwasser. Draußen ist es richtig heiß - ein kaltes Getränk muss her. Aber ist das eigentlich eine gute Idee?

Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Es soll wieder heiß werden in den nächsten Tagen, sehr heiß. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erwartet für das Saarland ab Samstag, 8. Juli, die nächste Hitzewelle mit Temperaturen über 30 Grad. Und eine Abkühlung ist erst einmal nicht in Sicht. Während sich einige über die sommerlichen Temperaturen freuen, kann die extreme Hitze für andere eine Gefahr für den Körper darstellen. Doch der menschliche Körper hat einige Tricks auf Lager, um mit der Belastung umzugehen.

So reagiert der Körper auf Hitze: Geheimwaffe Schweiß

Bei heißem Wetter versucht der menschliche Körper möglichst seine Ideal-Temperatur zu halten. Wenn es heiß wird, leitetet der Körper also Maßnahmen ein, um seine Temperatur zu regulieren. Schwitzen ist hierbei das Schlagwort.

Ein Luftzug auf die nasse Haut sorgt schließlich für einen kühlenden Effekt – die sogenannte Verdunstungskühle tritt ein. Anders als die meisten Tierarten verfügt der Mensch über die besondere Fähigkeit, an der ganzen Oberfläche zu schwitzen.

Flüssigkeitsverlust bei großer Hitze: Mineralwasser, isotonische Getränke oder Ayran?

Wichtig ist: Wer viel schwitzt, muss entsprechend viel trinken. Der Körper verliert beim Schwitzen Mineralstoffe, Spurenelemente und Salze. Die wichtigsten Elektrolyte, die der Körper hierbei über die Haut ausscheidet, sind Magnesium, Natrium, Calcium und Natrium. Bei sportlicher Belastung helfen sogenannte isotonische Getränke, Mangelerscheinungen vorzubeugen.

Für gewöhnlich können Sie Ihren Bedarf an Elektrolyten mit Mineralwasser und einer ausgewogenen Ernährung bedienen. Vor allem salzreiche Lebensmittel können den zusätzlichen Salzverlust, der mit dem Schwitzen einhergeht, ausgleichen.

Natürlich können Sie Essen und Trinken kombinieren, indem Sie eine salzige Brühe zubereiten. Sie sollte jedoch nicht zu heiß sein. Weitere salzige Getränke, die zudem kalt getrunken werden, sind Kefir und Ayran. Letzteres ist ein türkisches Getränk aus Joghurt, Wasser und Salz, das sich inzwischen auch in Deutschland großer Beliebtheit erfreut.

Softdrinks eignen sich nicht als Durstlöscher

Vermeiden Sie nach Möglichkeit den Griff zu Säften und Softdrinks. Diese Getränke sind wahre Zuckerbomben und verursachen bei übermäßigem Konsum die sogenannten Zivilisationskrankheiten wie beispielsweise Typ-2-Diabetes.

Außerdem zählen Sie zu den hypertonen Getränken. Das heißt, sie müssen zunächst im Dünndarm verdünnt werden, wodurch die Flüssigkeits­aufnahme verzögert und erst im Dickdarm abgeschlossen ist. Damit sind sie als Durstlöscher und Sportgetränk ungeeignet. S

Achtung Hitzschlag: Finger weg von Alkohol bei großer Hitze

Wenn die Sonne brennt, wirkt Alkohol im Körper schneller und intensiver“, heißt es in einer Mitteilung der Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Aus diesem Grund kann Alkoholkonsum an Sommertagen zu Kreislaufproblemen oder sogar Bewusstlosigkeit führen.

Auch im Hochsommer kann Alkohol nicht einfach ausgeschwitzt werden. Zudem entzieht Alkohol dem Körper weiteres Wasser und wichtige Mineralstoffe. Im schlimmsten Fall können Sie einen Hitzschlag erleiden.

Außerdem: Wer unter Alkoholeinfluss ins Wasser springt, geht sprichwörtlich baden. Selbst bei einer Wassertemperatur von 20 bis 22 Grad können Sie einen Kälteschock erleiden.

Faustregel: Wie viel soll ich bei extremer Hitze trinken?

Bei milden Temperaturen braucht Ihr Körper etwa 2,5 Liter Flüssigkeit am Tag. Als Faustregel gilt: Mit mindestens 35 Milliliter Wasser pro Kilogramm Körpergewicht sind Sie auf der sicheren Seite. Eine 70 Kilogramm schwere Person benötigt demnach 2,45 Liter Wasser pro Tag. Bei 90 Kilogramm erhöht sich der Bedarf auf 3,15 Liter.

Ganz anders sieht es bei großer Hitze aus, in diesem Fall steigert sich der Flüssigkeitsbedarf. Es können sogar 5 bis 6 Liter nötig werden, um nicht zu dehydrieren. Bei einer Dehydrierung durch starkes Schwitzen trocknet der Körper allmählich aus.

Keine Panik: Im Allgemeinen reicht es, wenn Sie trinken, sobald Sie Durst verspüren. Sollten Sie dennoch dehydriert sein, erkennen Sie das unter anderem an folgenden Anzeichen:

  • Mundtrockenheit ist ein Alarmzeichen. Spätestens jetzt ist es an der Zeit, zur Wasserflasche zu greifen.
  • Schlappheit und Konzentrationsstörungen können ein Hinweis darauf sein, dass Ihr Körper allmählich dehydriert.
  • Kopfschmerzen: Falls Sie zu wenig getrunken haben, wird Ihr Blut dickflüssiger. Dadurch kann die Durchblutung des Gehirns behindert werden. Die Folge ist Sauerstoffmangel, was sich bei Betroffenen durch Kopfschmerzen bemerkbar macht.
  • Urin: Vorsicht – eine dunkelgelbe bis bräunliche Färbung weist auf eine Dehydration hin.

Trinken bei Hitze: Kalte Getränke vermeiden

Bei Wüstenbewohnern rund um den Globus werden zur Mittagszeit warme Getränke serviert. Beispielsweise trinken Beduinen aufgewärmten Minz- oder Früchtetee. Dabei handelt es sich nicht nur um eine kulturelle Eigenart,es macht auch Sinn. Kalte Getränke müssen vom Körper auf Temperatur gebracht werden, folglich erwärmt sich die Körper und Sie schwitzen noch mehr.
An heißen Tagen gilt also: ein schattiges Plätzchen suchen, abwarten und viel warmen Tee trinken – so überstehen Sie auch die Extrem-Hitze.

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