Ratgeber Hitzewelle: Haus und Wohnung kühl halten – 11 Tipps und Tricks gegen Extrem-Temperaturen
Die Hitzewelle ist da! Was ist zu tun, wenn es in der eigenen Wohnung oder im Haus kaum auszuhalten ist? Wir geben zehn Tipps gegen Hitze und verraten zusätzlich einen kleinen Geheimtipp.
Hitzewellen rollen inzwischen regelmäßig über Deutschland. Experten sind sich weitgehend einig: Die Häufung extremer Wetterereignisse sind auf den Klimawandel zurückzuführen. Im Sommer werden daher Hitzewellen und Dürren vermehrt auftreten. Dennoch verfügen viele Haushalte in Deutschland nicht über eine Klimaanlage. Bei Temperaturen über 35 Grad Celsius am Tag wird es dann mit Sicherheit ungemütlich in den eigenen vier Wänden. Was kann man also am besten tun, wenn die Temperaturen extrem ansteigen? Wir zeigen Ihnen, welche Maßnahmen wirklich gegen die Hitze helfen.
Richtiges Lüften ist das A und O
Die Mittagssonne sorgt während einer Hitzewelle für sehr hohe Temperaturen in der eigenen Wohnung. Daher sollte lüften am Nachmittag vermieden werden.
Effektives und ausgiebiges Lüften sollten Sie am besten morgens und spät abends vornehmen, damit kühle Luft in die Wohnung gelangt und die Hitze entweichen kann. Natürlich können Sie auch nachts bei offenem Fenster schlafen – sofern eine mögliche Lärmbelästigung das nicht verhindert.
Rollladen, Jalousien tagsüber runter
Damit man nicht schwitzen muss, ist es am besten die Wohnung möglichst früh am Tag abzudunkeln. Weniger Licht in der Wohnung bedeutet auch weniger Hitze, die sich anstaut. Daher Rollladen runter lassen oder Vorhänge zu ziehen und erst zum Lüften wieder aufmachen.
Verwendung von Elektro-Geräten meiden
Klingt erst einmal komisch, macht aber Sinn: Vermeiden Sie unnötiges Benutzen von Elektro-Geräten. Oftmals die Mikrowelle betätigen, den Herd anmachen, einen Föhn benutzen – das sind alles Geräte, die mit viel Strom laufen und entsprechend viel Hitze produzieren.
An heißen Tagen sollten Sie möglichst wenig Elektro-Geräte verwenden, welche die Hitze dann in die Räumlichkeiten abgeben und so für noch mehr Hitze in der Wohnung sorgen.
Trugschluss eisgekühlte Getränke
Eisgekühlte Drinks oder Eiscreme können ihrem Körper zwar kurz Abkühlung verschaffen, allerdings nur kurzfristig. Während einer Hitzewelle wird beim Verzehr von kalten Speisen und Getränken der Stoffwechsel angeregt und der Körper versucht, die Temperaturunterschiede auszugleichen.
Daher kurbeln der Genuss von eisgekühlten Getränken die körpereigene Wärmeproduktion an. Im Sommer sind lauwarme Getränke optimal.
Lockere Kleidung tragen
Bei Hitze empfiehlt es sich, möglichst wenig oder lockere Kleidung zu tragen. Am Besten eignen sich Shorts, Kleider und Röcke, T-Shirts. Vermeiden Sie unnötiges Tragen von schwerer und dicker Kleidung.
Möglichst wenig Menschen in der Wohnung
Je mehr Menschen sich in einem Raum aufhalten, desto wärmer wird es. Vermeiden Sie viele Leute bei Ihnen zu Hause.
Handfeuchte Tücher und Bettlaken aufhängen
Um die Luft in Haus und Wohnung kühl zu halten, kann es helfen, handfeuchte Tücher, Handtücher oder Bettlaken aufzuhängen. Während der Stoff trocknet, wird der Luft Wärme entzogen und es bleibt etwas kühler. Die Tücher sollten im Idealfall aus Baumwolle bestehen.
Wärmflasche mit kaltem Wasser befüllen
Um nachts besser bei Hitze einschlafen zu können, kann es helfen eine Wärmflasche mit eiskaltem Wasser zu befüllen. Die Wärmflasche sollten Sie zwischen die Oberschenkel legen. So kann sich die Kälte im Körper am Besten verteilen.
Teppiche in den Keller verbannen
Besonders Teppiche sind heimliche Wärmespeicher. Sie können viel Wärme aufnehmen und geben diese auch wieder ab. Teppiche, Kissen und Decken sollten zusammengerollt und weggepackt werden, um wenig Hitze in der Wohnung zu erzeugen.
Nicht kalt duschen
Ähnlich wie bei Getränken verhält es sich auch beim Duschen. Es ist wichtig, die Körpertemperatur nicht allzu schnell runterzubringen. Der Körper schwitzt nach dem kalten Duschen schneller. Optimal ist lauwarmes Duschen.
Wenn keiner dieser Tipps hilft
Falls keiner dieser Tipps hilft, ist es eine Überlegung wert, eine Mietminderung zu fordern. Diese kann im Mietvertrag festgehalten sein. Falls dies nicht der Fall ist, kann eine Mietminderung eingefordert werden, wenn die Wohnung oder das Haus regelmäßig eine Temperatur von über 26 Grad Celsius übersteigt. Dabei sollten Sie beachten, dass Altbau-Wohnungen und ältere Häuser eher weniger Chancen auf eine Mietminderung bieten.
Geheimtipp: Eigene Klimaanlage bauen – so funktioniert’s
Wenn gar nichts mehr hilft, muss eine Klimaanlage her. Falls Sie keine Klimaanlage besitzen, können Sie eine improvisieren. Alles, was Sie für Ihre DIY-Klimaanlage benötigen, ist ein Ventilator, ein Handtuch, eine Schüssel und ein Kleiderbügel.
- Befeuchten Sie das Tuch und hängen Sie es über einen Kleiderbügel in einem Raum auf.
- Stellen Sie eine Schüssel darunter und hängen Sie das Ende des Handtuches in die Schüssel.
- Als letzten Schritt stellen Sie einen Ventilator genau vor das Tuch auf und schalten diesen ein.
- Durch die Verdunstung des Wassers entsteht Kälte, welche vom Ventilator in den Raum verteilt wird. Mit wenig Aufwand ist die eigene Klimaanlage auch schon fertig. Das mag Ihnen zwar nicht dieselbe Abkühlung in Haus und Wohnung verschaffen wie eine echte Klimaanlage, helfen tut sie aber allemal.