Wissen Forscher untersuchen Heilkräfte der Banane

Bremen · Bremer Wissenschaftler fahnden nach Substanzen, welche die Wundheilung verbessern.

 Die Bananenart Musa acuminata enthält medizinisch wirksame Substanzen.

Die Bananenart Musa acuminata enthält medizinisch wirksame Substanzen.

Foto: Marvin Radke

(np) Forscher der Jacobs-Universität in Bremen wollen Bananen als Pflaster testen. In Schalen und Blättern der Staude haben sie 70 Inhaltsstoffe identifiziert, deren Einfluss auf die Wundheilung nun genauer untersucht werden soll.

Hintergrund des Forschungsprojekts sei die Beobachtung, dass in Entwicklungsländern auch größere offene Wunden mit Bananenblättern oder -schalen bedeckt würden, berichtet die Hochschule. Im westlichen Afrika und auch in weiten Teilen Asiens würden Bananen als traditionelle Heilmittel benutzt. Wobei allerdings ein Punkt wesentlich sei. Als Heilpflanze werde in diesen Ländern die Bananenart Musa acuminata verwendet. Die in deutschen Supermärkten vorwiegend angebotene sogenannte Cavendish-Banane sei als Wundpflaster ungeeignet.

Das Forscherteam um den Chemie-Professor Nikolai Kuhnert ist vor allem auf sogenannte Polyphenole aus, chemische Verbindungen, die  antibakteriell und desinfizierend wirken, berichtet die Hochschule. Diese Substanzen kommen auch in Kaffee und Tee vor. Andere Inhaltsstoffe wiederum sorgen dafür, dass sich die Blutgefäße zusammenziehen, sie wirken  adstringierend, wie die Fachleute sagen. Dieser Effekt sei bereits auf der Zunge spürbar.

 Auf der Haut könnten sie eine Art Schutzschicht über der Wunde bilden. Die Bremer Forscher erklären, sie hätten „ein tieferes Verständnis für ein traditionelles Arzneimittel gewonnen“. Um die Heilkraft der Banane genauer zu untersuchen, seien allerdings noch aufwändige Untersuchungen notwendig, erklärt Nikolai Kuhnert.

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