Toilettenpapier als Hamsterware Wer Angst hat, kauft mehr Klopapier

Leipzig · Desinfektionsmittel, Mehl, Seife und Toilettenpapier – das waren in Deutschland zu Beginn der Corona-Krise nach Angaben des Statistischen Bundesamts die Renner im Einzelhandel.

Forscher untersuchen Hamsterkäufe in der Corona-Krise
Foto: dpa/Uli Deck

Die Zuwachsraten betrugen bis zu 800 Prozent. Was trieb Kunden zu diesen Panikkäufen? Dieser Frage sind Forscher des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig nachgegangen. Sie befragten 1029 Erwachsene aus 35 Ländern und ließen sie einen Persönlichkeitstest ausfüllen.

Wer Toilettenpapier stapelt, hat Angst, lautet ihr Fazit. „Menschen, die sich stärker bedroht fühlten, neigten dazu, mehr Toilettenpapier zu horten.“ Auch bestimmte Persönlichkeitsmerkmale spielten eine, wenn auch geringe Rolle. Menschen, die sehr emotional, aber auch besonders gewissenhaft seien, hamsterten häufiger als der Durchschnitt, Senioren horteten mehr Rollen als Jüngere und US-Bürger mehr als Europäer. Doch am Ende der Analyse bleiben viele Fragen offen, räumen die Forscher selbstkritisch ein. „Von einem umfassenden Verständnis dieses Phänomens sind wir weit entfernt“, sagt Theo Toppe, einer der Autoren.

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