Raumfahrt Auf Tuchfühlung mit unserer Sonne

Darmstadt · In wenigen Tagen soll die Esa-Sonde Solar Orbiter von Cape Canaveral zu einer dreijährigen Reise ins Innere des Sonnensystems aufbrechen. Sie beobachtet die Pole der Sonne, die von der Erde aus nicht zu sehen sind.

 Die Esa-Sonde Solar Orbiter soll sieben Jahre lang Strahlung und Magnetfelder unserer Sonne unter die Lupe nehmen.

Die Esa-Sonde Solar Orbiter soll sieben Jahre lang Strahlung und Magnetfelder unserer Sonne unter die Lupe nehmen.

Foto: ESA/ATG MediaLab/NASA

Ein Tropfen Wasser auf einer heißen Herdplatte kann niemals heißer werden als die Herdplatte selbst. Um zu dieser Erkenntnis zu kommen, muss man kein Wissenschaftler sein. Das scheint so selbstverständlich, wie die Tatsache, dass ein Apfel vom Baum immer zu Boden und nicht in den Himmel fällt. Die Gesetze der Physik sind an jedem Ort der Erde und im Weltraum dieselben – und trotzdem. Es stimmt etwas nicht im All. Astrophysikern bereiten schon seit Langem Messungen aus der unmittelbaren Umgebung der Sonne Kopfzerbrechen.Während der sichtbare Rand der Sonnenscheibe eine Temperatur von fast 6000 Grad Celsius aufweist, treten in der Atmosphäre der Sonne, der sogenannten Korona, Temperaturen von mehreren Millionen Grad auf. Wie kann etwas heißer als seine Wärmequelle werden?