Wissen Eine Riesen-Ravioli im Saturn-Orbit

Bern · Astronomen untersuchen die merkwürdig geformten Monde des Riesenplaneten Saturn.

 So sieht der Saturnmond Pan aus. Die Cassini-Sonde fotografierte ihn im vergangenen Jahr.

So sieht der Saturnmond Pan aus. Die Cassini-Sonde fotografierte ihn im vergangenen Jahr.

Foto: nasa

Die inneren Monde des Ringplaneten Saturn haben sehr ungewöhnliche Formen. Aufnahmen der Cassini-Sonde der Monde Atlas und Pan aus dem vergangenen Jahr zeigen Objekte, die wie eine fliegende Untertasse mit 30 Kilometer Durchmesser aussehen. Oder wie eine Riesenravioli, wie Martin Rubin von der Uni Bern erklärt.

Rubin und seine Kollege Martin Jutzi und Adrien Leleu haben nun eine Erklärung für die ungewöhnliche Gestalt der Saturntrabanten präsentiert. Der Riesenplanet hat 95-mal mehr Masse als die Erde. Seine inneren Monde kreisen in einem Abstand, der knapp der Hälfte der Distanz zwischen Erde und Mond entspricht. Deshalb sind die Gezeiten enorm und ziehen fast alles auseinander.

Die Forscher gehen nach Computersimulationen davon aus, dass die ungewöhnlichen  Himmelskörper das Ergebnis der Fusion mehrerer Minimonde sind. Nahezu frontale Zusammenstöße ergäben dabei abgeflachte, ravioliartige Objekte wie Atlas und Pan. Schräge Kollisionen führen zu Spätzle-Formen, die aussehen wie der 90 Kilometer lange Mond Prometheus, den Cassini ebenfalls fotografiert hat. Auch der drittgrößte Saturnmond Iapetus, der eine abgeplattete Form hat und einen schmalen, hohen Gebirgszug rund um den Äquator besitzt, könnte auf diese Art entstanden sein, zeigten die Simulationen.

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