Wissen Eine Mannschaft mit zwei Gesichtern
Saarbrücken · In der Ringvorlesung der Uni steht morgen der Saar-Fußball der 1950er Jahre im Mittelpunkt.
(np) Einen Blick in die Fußballgeschichte des Saarlands wirft Professor Dietmar Hüser von der Saar-Uni bei der Ringvorlesung der Hochschule am Mittwoch, 16. Mai, um 18 Uhr. Bei seinem Vortrag im Pingusson-Bau in der Hohenzollernstraße 60 in Saarbrücken geht es um „Fußballarenen als Emotionsräume“. Im Mittelpunkt steht das Saarbrücker Ludwigsparkstadion in den 1950er Jahren.
Der Vortrag, so kündigt die Hochschule an, untersuche die Besonderheiten des Spitzenfußballs an der Saar während der sogenannten „Franzosenzeit“ zwischen 1945 und 1955. Der Versuch, den Saarfußball in französische Verbandsstrukturen zu integrieren scheiterte damals. Danach standen zunächst internationale Pokalwettbewerbe, dann 1951/52 die Rückkehr in die bundesdeutsche Südwestliga an. Der neue Ludwigspark sollte dafür die repräsentative Sportstätte sein. 1953 offiziell eingeweiht, habe sich die paradoxe Situation ergeben, dass die Spieler des 1. FC Saarbrücken im neuen Stadium als „Saar-Nationalauswahl“ gegen den Rest der Welt den autonomen Saarstaat repräsentieren sollten, zugleich als Spitzenspieler des Hauptstadtklubs Woche für Woche in der Oberliga gegen südwestdeutsche Teams antraten.